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Montenegro gegen AKW-Pläne der Nachbarländer

Montenegro ist besorgt wegen gemeinsamer AKW-Pläne seiner Nachbarländer Albanien und Kroatien. Die Küste ist nur etwa 30 Kilometer von der geplanten Baustelle entfernt.

“Jeder Vorfall würde unsere Städte von der Landkarte wegwischen”, sagte der montenegrinische Bauexperte Cedomir Cejovic gegenüber einheimischen Medien. Das Atomkraftwerk mit einer Leistung von 1.500 Megawatt soll weit des Skutari-Sees an der albanisch-montenegrinischen Grenze gebaut werden und vier Mrd. Euro kosten.

Ein Sprecher des kroatischen Wirtschaftsministeriums sagte dem TV-Sender Vijesti, dass die Regierungen in Zagreb und Tirana demnächst eine Expertengruppe für die technische Umsetzung des Bauvorhabens bilden wollen. Cejovic, Ex-Chef der Baubehörde in der montenegrinischen Adriastadt Bar, warnte indes vor den Gefahren des Projekts für die Umwelt. Weil das dortige Wasser zur Kühlung des AKW eingesetzt werden soll, dürfte die Temperatur im Skutari-See um einige Grad Celsius ansteigen. “Dies würde die Tier- und Pflanzenwelt im See vernichten”, warnte Cejovic.

Experten weisen auch auf die Erdbebengefährdung des Gebiets hin. Erst vor 30 Jahren wurde die montenegrinische Küste von einem Erdbeben der Stärke sieben auf der Richter-Skala getroffen. Sein Epizentrum lag im Meer, etwa 15 Kilometer von den Küstenstädten Bar und Ulcinj entfernt. An der montenegrinischen Adria kamen mehr als 100 Personen ums Leben. Das Beben war stark auch an der albanischen Küste zu spüren, wo es 35 Todesopfer gab.

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