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Monster Hunter Freedom 2 PSP

Wunderschöne Landschaften und Abenteuer.
Wunderschöne Landschaften und Abenteuer. ©Waibel
Das bereits auf der PS 2 erfolgreich gelaunchte Monster Hunter Freedom 2 wurde nun auch auf der PSP released. Dürfen sich Fans über den Port freuen?

Wie auf der Playstation 2 durchstreift der Monsterjäger Wälder, Berge und Wüsten auf der Suche nach urzeitlichen Sauriern und anderem Getier. Die ersten Missionen verstehen sich dabei als Tutorial, während man vom Dorfältesten perfekt instruiert wird, und seinen künftigen Monsterjäger ausrüstet, sollte die Bedienung in Fleisch und Blut übergehen. Danach warten rund 200 Aufträge auf den Abenteurer, nicht nur bösartige Fleischfresser wollen erlegt werden, rollenspieltypisch warten auch Such- und Sammelmissionen auf dem Einsatzprogramm. Dem guten Tutorial sei dank sollten die Aufträge einen aber nicht vor unlösbare Probleme stellen.

Am Anfang steht, wie in so manchem anderen Action-RPG, das Charakterdesign, man kann zwischen Frau und Mann wählen und diese individuell gestalten. Makulatur, wie ich meine, denn während man sich im Menü noch über seine virtuelle sexy Hexi freuen darf, wird sie im Spiel recht rasch in dicke Pelzklamotten verpackt. Ein Hellseher, wer dann noch einen Unterschied erkennen kann.

Das virtuelle Alter Ego sollte sich in den Parametern Kampfkunst, Itemkombinationen, Essenszubereitung und anderen Finessen einfuchsen. Im Gegensatz zur PS 2-Version wurde hier eine Kooko-Farm integriert. Hier kann der Spieler gemütlich angeln, baut im Garten in den Missionen gesammelte Samen an, und freut sich über gärtnerische Erfolge und Neuzüchtungen.

Daneben können im Dorf erbeutete Ausrüstungen und Waffen verkauft werden, neue Aufträge abgeholt oder sich im eigenen Haus im Bett ausgeruht werden. Die einzige Möglichkeit, in dem man seinen Spielcharakter in all seiner Pracht erkennen kann, ohne dicke Klamotten. In der Kiste im Haus können derzeit nicht benötigte Items zwischengelagert werden. Wesentlich actionorientierter geht es außerhalb des Dorfes in den Spielgebieten zu. Mit Schwert, Bogen oder Hammer geht es den angriffslustigen Monstern an den Kragen. Manche der Tiere sind scheu, hier muss beim Anpirschen Geschick bewiesen werden. Nach dem Erlegen kommt das Zerlegen, der Monster-Hunter freut sich über allerlei genieß- und verwertbares.

Die Steuerung ist zwar doppelt belegt, aber trotzdem gut zu bedienen. Dennoch vermisst man manchmal schmerzlich den von der PS 2 gewohnten Analogstick zum Feinjustieren der Kamera. Das kann in gewissen Situationen zum ungewollt raschen Ableben des Protagonisten führen. Beim Kämpfen ein Designschnitzer: Wer sich während des Kampfs einen Heiltrank einschmeißen will, muss erst umständlich die Waffe wegstecken, und danach wieder ziehen. Realistisch – meinetwegen, aber sehr benutzerunfreundlich.

Wem alleine schnell langweilig wird, dem kann geholfen werden – in einem Mehrspielermodus kann man zusammen mit Freunden auch via Wlan auf die Jagd nach Dinos gehen. Solche Multigames nutzt man selbstverständlich gerne zum Tausch von Gegenständen.   

Technisch gibt sich die Minidisc durchwachsen. Einerseits glänzt die Grafik bei Dinos und Menschen mit einem für die PSP hohen Detailgrad, dies wird aber durch häufige Ladesequenzen erkauft. Das heisst, jedesmal 5 bis 6 Sekunden auf einen Ladebildschirm starren, das nervt besonders, wenn Gebiete nur durchquert werden, dann reihen sich in rascher Folge solche Ladepausen aneinander. Das macht “Gran Theft Auto: Liberty City Stories” mit dem ständigen Streaming besser.

 

Fazit:

Monster Hunter Freedom 2 hat mich persönlich zwiegespalten. Einerseits verbirgt sich hinter dem Titel ein richtig feines Action-RPG, sogar mit Multiplayermöglichkeit. Wen die stark anzumerkenden asiatischen Wurzeln nicht stören, bekommt hier etwas geboten, was es in dieser Form für die PSP bisher noch nicht gab. Kleinere technische Unzulänglichkeiten trüben das Bild nur dezent. Auf der anderen Seite ist der Titel für mich nur eine perverse Verherrlichung der Jagd, selbst wenn es hier nur grausliche blutrünstige Dinos sind. Die Jugend mittels eines solchen Games auf die tollen Seiten der Jagd hinzuweisen, halte ich aus pädagogischer Sicht für eine Katastrophe, insbesondere weil der Titel für ab 12 gedacht ist. Wären die Opponenten Menschen, wäre Monster Hunter Freedom 2 ein reinrassiger 18er-Titel.

Darüber sollten wir uns alle einmal Gedanken machen…

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