Richard Melville, wie der Musiker und Nachfahre des Autors des Seefahrer-Romans “Moby Dick”, Herman Melville, bürgerlich heißt, warnt in seinem aktuellen Song vor Diktatoren und Rechtspopulisten. Neben Recep Tayyip Erdogan, Donald Trump oder Marine Le Pen ist im dazugehörigen Video auch Hofer zu sehen. Dieser hatte darauf bereits auf Facebook reagiert und erklärt: “Ich lasse mich auch davon keinen Millimeter von meinem Weg für Österreich abbringen. Der Bundespräsidentenwahlkampf mit all seinen Unwahrheiten und Angriffen hat in mir den festen Willen geweckt, meinen Weg der Vernunft unbeirrt weiterzugehen.”
Moby ärgert “Abrutschen in Fremdenfeindlichkeit”
Nun meldete sich Moby auf seiner Seite zu Wort und erklärte Richtung Hofer, es tue ihm leid, sollte er diesen verärgert haben. Allerdings betonte er weiters: “Was mich wirklich ärgert und mir (und zahlreichen anderen) Kummer bereitet, ist das Abrutschen in eine fremdenfeindliche rechte Politik und Populismus im 21. Jahrhundert.” Man habe im 20. Jahrhundert den Aufstieg und Zusammenbruch einer politischen Bewegung gesehen, die von einer weit rechts stehenden Ideologie geprägt war. Moby meinte, er habe am Ende des Jahrhunderts “naiv angenommen”, dass die Menschheit aus den Fehlern gelernt und dies zurückgelassen habe.
“Leider lag ich falsch”, so der Musiker. Er verstehe, dass die Veränderungen und Herausforderungen Angst und Unsicherheiten verursachen. Es sei jedoch “zynisch”, darauf zu reagieren, indem man etwa ethnische Minderheiten dafür verantwortlich macht. An Hofer gerichtet, erklärte Moby abschließend, er würde sein Bild gerne aus dem Video entfernen, wenn dieser der fremdenfeindlichen Politik abschwört.
Hofer reagiert
Norbert Hofer reagierte seinerseits ebenfalls mit einem öffentlichen Facebook-Post. Der FPÖ-Politiker bedankte sich für das Schreiben des Musikers. Er freue sich über den “offenen Diskurs”. Hofer beschreibt sich weiter als “Mensch, der Freiheit und Demokratie als die höchsten Güter unserer Gesellschaft erachtet”. Eine Politik, die Menschen aufgrund der Religion, Herkunft, Sprache, Hautfarbe, des Geschlechts oder der Weltanschauung diskriminiert, lehne er daher ab. Er hoffe, dass sich Moby die Zeit nehme, das FPÖ-Parteiprogramm zu lesen, um sich ein Bild von Hofers Weltanschauung zu machen. “Jeder, der mich persönlich kennt, wird Ihnen versichern, dass ich weder Rassist bin noch in irgendeiner Weise zu Extremismus neige”, meint der Dritte Nationalratspräsident.
(Red./APA)