Die Beschuldigten werden der Staatsanwaltschaft sowie der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten angezeigt, teilte die Polizei am Samstag mit. Insgesamt wurden in den vergangenen Monaten vier Radarboxen, darunter drei Mal Attrappen, sowie ein Briefkasten gesprengt. Überwachungsmaßnahmen führten nach einer derartigen Tat am vergangenen Sonntag in den späten Abendstunden zu den Verdächtigen.
Komplize aus Wien vielleicht beteiligt
Neben dem 18-Jährigen aus dem Bezirk St. Pölten-Land wurden drei junge Männer als Komplizen ausgeforscht. Dabei handelt es sich um einen 19-Jährigen aus dem Bezirk Baden sowie jeweils einen 18-Jährigen aus dem Bezirk St. Pölten-Land und aus Wien.
Die erste Sachbeschädigung datiert auf den 3. Dezember des Vorjahres, Ziel war ein Briefkasten. In den Abendstunden heuer am 5. Februar soll der Hauptverdächtige zuerst eine Radarkasten-Attrappe in Pressbaum und Stunden später eine “echte” Radarbox der Landespolizeidirektion Niederösterreich in der Katastralgemeinde Rekawinkel gesprengt haben. Bei einem weiteren Vorfall am 7. April kurz nach Mitternacht soll der 19-Jährige in Anwesenheit des mutmaßlichen Haupttäters Pyrotechnik gezündet haben, der hier betroffene Kasten war eine Attrappe.
Letzte Sprengung am 17. Juni
Bei der Tat am 17. Juni wollte der Hauptverdächtige laut eigenen Angaben zunächst die Rückwand der Box mit einem Schraubenzieher gewaltsam öffnen, um diese von innen zu sprengen und eine “stärkere” Wirkung zu erzeugen. Als dies nicht gelang, zündete er den pyrotechnischen Gegenstand auf der Sonnenblende an der Vorderseite. Durch die Wucht der Detonation wurde die Attrappe stark beschädigt.
Pyrotechnik in Wohnung gefunden
Im Zuge von freiwilligen Nachschauen an den Wohnadressen der vier jungen Männer wurden beim Hauptverdächtigen mehrere pyrotechnische Gegenstände sichergestellt, die er laut seiner Aussage vor Silvester 2017 in Tschechien – nahe Kleinhaugsdorf – gekauft hatte. Außerdem wurden ein Crusher mit Cannabisresten, ein Wasserpfeifenaufsatz mit Tabak- und Cannabisspuren und verschließbare Plastikröhren, in denen Joints aufbewahrt wurden, entdeckt. Diesbezüglich führe die Polizeiinspektion Pressbaum noch Erhebungen. Weitere Ermittlungen gebe es nach Funden beim 19-Jährigen: Ein Rexglas mit Cannabisresten, ein Crusher und eine Plastikschachtel mit Tabak- und Cannabisspuren.
(APA/red)