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Mindestens 40 Soldaten bei Anschlag im Irak getötet

Schwerer Schlag gegen Iraks Armee: Bei einem Selbstmordattentat der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) mit einem sprengstoffbeladenen Panzer sind mehr als 40 Soldaten getötet worden. Der Angriff galt einem Waffendepot im umkämpften Westen des Landes - in einer Wüstenregion zwischen den Städten Samarra und Ramadi. 35 Soldaten seien verletzt worden, hieß es.


Erst vor wenigen Tagen hat die irakische Armee eine Operation zur Rückeroberung der westlichen Provinz Anbar eingeleitet. Vor etwa zwei Wochen war die dortige Provinzhauptstadt Ramadi rund 110 Kilometer westlich von Bagdad an den IS gefallen. Die an Syrien und Jordanien grenzende Region ist überwiegend von Sunniten bewohnt, die sich viele Jahre von der schiitisch dominierten Führung in Bagdad benachteiligt gefühlt haben. IS-Milizen fanden deshalb Unterstützung bei einigen lokalen Stämmen.

In der syrisch-türkischen Grenzregion erhöhten IS-Einheiten den Druck auf syrische Rebellen. Wie der Leiter der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, auf dpa-Anfrage sagte, versuchten die Jihadisten am Montag, die Oppositionskämpfer von der Grenzeregion nahe der Stadt Asas zu vertreiben. Dort liegt eine wichtige Versorgungsroute zur Metropole Aleppo. Kämpfe bestätigten auch islamistische syrische Kampfbrigaden aus den Reihen der Opposition.

Die Stadt Aleppo und ihr Umland gehören zu den stark umkämpften Gebieten in dem seit vier Jahren andauernden Bürgerkrieg. Große Teile Aleppos stehen unter Kontrolle der Regierung, andere Viertel werden von Rebellen gehalten.

In Syrien und im Irak hat der Konflikt im Monat Mai erneut tausende Menschen das Leben gekostet. Laut Menschenrechtsbeobachtern gab es in Syrien mehr als 6.600 Tote – darunter 272 Kinder. Mehr als 1.000 Menschen starben nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen infolge der Gewalt im Irak. Bei zwei Dritteln der 1.031 bestätigten Opfer handle es sich um Zivilisten, teilte die UN-Mission für den Irak (Unami) mit, ging aber angesichts unzureichender Informationen aus den umkämpften Gebieten von einer hohen Dunkelziffer aus. Allein in Anbar seien zudem rund 238.000 Menschen auf der Flucht.

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