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Migrantenvertreter Dino Sose kritisiert "Ausländerminister" Sebastian Kurz

Sebastian Kurz musste sich Kritik gefallen lassen
Sebastian Kurz musste sich Kritik gefallen lassen ©AP
Der neue Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) musste sich für seine Entscheidung, die Integrationsagenden mit ins Außenministerium zu nehmen, Kritik von Migrantenvertretern gefallen lassen. "Wir brauchen keinen Ausländerminister", teilte der Leiter der "Wiener Integrationswoche", Dino Sose, am Mittwoch mit.
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Die Ansiedlung der Integrationsagenden im Außenministerium lasse “eine falsche Optik entstehen”, indem Migration und Vielfalt auf das “Ausländerproblem” reduziert werden, befand der Leiter der Ethnomarketing-Agentur Bum Media bezüglich der Entscheidung Sebstian Kurz’ in einer Aussendung.

“Heiße Kartoffel” Integration

Integration werde “zur heißen Kartoffel, welche von einem falschen Ort an einen anderen falschen Ort weitergereicht wird, nur weil Sebastian Kurz seinen Arbeitsplatz wechselt”.

Der bisherige Integrations-Staatssekretär Kurz bekleidet in der neuen Bundesregierung das Amt des Außen- und Europaministers. Seine bisherigen Agenden nahm er ins Außenministerium mit. Sose sagte dazu, dass Integration “nichts mit Entwicklungsarbeit oder Diplomatie zu tun” habe.

Thema sollte unabhängig von Person Kurz bleiben

Vielmehr sollten Fragen des Zusammenlebens “fern von Sicherheitsthemen und außenpolitischen Überlegungen sowie auch losgelöst von der Person Sebastian Kurz” behandelt werden.

Erste Auslandsreise nach Kroatien

Der neue österreichische Außenminister wird am Freitag seinen ersten Auslandsbesuch im neuen EU-Mitgliedsstaat Kroatien absolvieren. Kurz wird in Zagreb von Außenministerin Vesna Pusic, Staatspräsident Ivo Josipovic und Parlamentspräsident Josip Leko empfangen, heißt es in dem am Mittwoch vom Außenministerium veröffentlichten Programm.

Kurz sagte am Mittwoch im EU-Hauptausschuss des Nationalrates, dass er Kroatien bewusst als erstes Reiseziel gewählt habe, um damit den Schwerpunkt Westbalkan in der österreichischen Außenpolitik zu unterstreichen. “In dieser Region haben wir nicht nur starke historische und kulturelle Bande, sondern auch intensive wirtschaftliche und sicherheitspolitische Interessen”, betonte der ÖVP-Politiker.

Auch weitere Auslandsbesuche geplant

Kurz war in seiner Funktion als Integrationsstaatssekretär bereits im Vorjahr in Kroatien. Die Themen des Besuchs werden unter anderem die Zusammenarbeit Österreichs und Kroatiens auf EU-Ebene sowie die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und Investitionen sein. Kurz wird in der kroatischen Hauptstadt auch mit österreichischen Wirtschaftsvertretern zusammentreffen.

“Wir sind ja fast direkte Nachbarn”, begründete Kurz seine Kroatien-Visite in der Tageszeitung “Der Standard”. In mehreren am Mittwoch veröffentlichten Zeitungsinterviews kündigte der ÖVP-Politiker an, nach Kroatien die Nachbarländer Österreichs besuchen zu wollen. Er plane “eine Vorstellungstour durch die Nachbarstaaten”, sagte er den “Vorarlberger Nachrichten” (Mittwochsausgabe).

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(apa/red)

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