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Migranten auf Sizilien angekommen

Italien will Flüchtlinge umverteilen
Italien will Flüchtlinge umverteilen ©APA (Symbolbild/AFP)
378 Migranten, die sich an Bord von zwei Frontex-Schiffen befanden, sind am Montag im sizilianischen Hafen Pozzallo gelandet. 250 Personen sollen auf fünf EU-Länder umverteilt werden. Einige mutmaßliche Schlepper wurden nach italienischen Medienberichten von der Polizei festgenommen.

An Bord der beiden Schiffe befanden sich 81 Minderjährige. Die Migranten wurden im Hotspot von Pozzallo untergebracht. “Die Landung dieser Migranten ist ein Sieg für Italien und Europa”, kommentierte der Bürgermeister von Pozzallo, Roberto Ammatuna. Pozzallo habe wieder einmal seine organisatorischen Fähigkeiten bei der Migrantenaufnahme bewiesen.

Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) kritisierte, dass die Migranten mehrere Tage lang zum Ausharren gezwungen gewesen seien. Das UNHCR sprach von “ungerechtem Leid”, das den stark mitgenommenen Migranten zugefügt wurde.

Zusage von fünf EU-Ländern

Zuvor hatte die italienische Regierung endgültig die Landung in dem sizilianischen Hafen genehmigt. Der Beschluss wurde gefasst, nachdem sich fünf EU-Länder bereit erklärt hatten, die Migranten aufzunehmen. Die Landungsoperation sei im Gang, berichteten italienische Medien am Montag.

“Erstmals können wir behaupten, dass diese Migranten in Europa eingetroffen sind”, ließ der italienische Premier Giuseppe Conte mitteilen. Dieser hatte Kontakte mit den EU-Partnern für die Aufnahme der Migranten aufgenommen. Bis zur Umverteilung in andere EU-Ländern werde Italien den Migranten die notwendige Unterstützung sichern, hieß es.

“Politischer Sieg” für Italien

Spanien, Portugal, Deutschland, Malta und Frankreich hatten sich nach langen Verhandlungen bereit erklärt, je 50 der insgesamt 450 Migranten zu übernehmen, die am Samstag vor den Küsten Italiens aus einem Holzboot aufgenommen worden waren. “Strenge und Kohärenz führen zu Resultaten”, kommentierte der italienische Innenminister Matteo Salvini, der von einem “politischen Sieg” für Italien sprach.

Nach dem Kampf gegen Schlepperei sei die Rückführung der Migranten ein weiteres Anliegen der Regierung in Rom. “Die klare Botschaft ist: Niemand darf mehr illegal nach Italien einwandern”, schrieb Salvini auf Facebook.

In den vergangenen Wochen hat die italienische Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega mehrfach Schiffe mit geretteten Migranten auf dem Meer blockiert. Hilfsorganisationen wurde die Einfahrt in italienische Häfen verwehrt.

(APA)

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