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Michael Häupl: "Nobelpreisträger müssen wieder aus Wien kommen"

Michael Häupl zum Thema Bildung.
Michael Häupl zum Thema Bildung. ©APA
Bürgermeister Michael Häupl bloggt auf fischundfleisch.com über Bildung: Die erste Bildungseinrichtung im Leben jedes Menschen ist der Kindergarten. Und der ist keine Garderobe, wo man Kinder abgibt, sondern eben eine Bildungseinrichtung. Mit dieser Begründung haben wir auch den Kindergartenbeitrag abgeschafft.

Für Bildung zahlt man in Wien nichts. Im Mittelpunkt muss die Ausbildung der Kinder stehen. Gratis-Kindergärten mit guten, motivierten Pädagogen – die hat jedes Kind verdient, egal, woher es kommt und ob die Eltern gut situiert sind, oder nicht. Sinnvoll ist, eine entsprechende pädagogische Grundkonzeption. Das ist die Gesamtschule der 10-bis 14-Jährigen. Die katholischen Eliteschulen werden wissen, warum sie den Ganztagesunterricht anbieten. In der Bildungskommission sind wir da schon weit gekommen. Die Fragen sind, was wird gelehrt, also inhaltliche Aspekte, wie wird gelehrt, also Fragen der Pädagogik, und drittens von wem, hier kommt der ganze Komplex der Lehrerausbildung zur Sprache. Das ist der Kernpunkt des Ganzen. Natürlich ist die Schulorganisation wichtig.

Ich bin ein Anhänger der ganztägigen Schulformen und das aus verschiedenen Gründen, etwa der Möglichkeit des verschränkten Unterrichts. Da ist viel machbar, bis hin zur täglichen Turnstunde. Die Zentralmatura befürworte ich, denn wenn sie gut funktioniert, ist sie in Ordnung. Ich habe den Eindruck, dass die größten Probleme bereits ausgebessert wurden. Das Unwichtigste im Bildungsbereich ist die Frage, wer den Gehaltszettel der Lehrer unterschreibt. Momentan sind mit der Gehaltsverrechnung gleich vier Dienststellen befasst. Das ist ineffizient, wir brauchen einfache Lösungen. Dem Lehrer ist es ja egal, wer unterschreibt. Ihn interessiert, welcher Betrag unten am Gehaltszettel steht, aber nicht, wer ihm das Geld überweist. Mit dem schlagen wir uns noch herum.

Wir werden das aber auch noch lösen. Ich halte im übrigen die Fragen der universitären Ausbildung, aber auch der außeruniversitären Ausbildung wie etwa der betrieblichen Forschungseinrichtungen für extrem wichtig. Leider unterstehen mir die Unis nicht, aber wir helfen da mit, so gut es geht. Ich verweise darauf, dass es gelungen ist, die Finanzierung der Basisforschung mit Professor Penninger sicher zu stellen. Stammzellenforschung ist Grundlagenforschung, sie ist unendlich wichtig, das sind die Arbeitsplätze unserer Kinder und Enkelkinder. Ich möchte auch das AKH – die Uniklinik und zugleich das größte Spital Europas – zukunftsfit machen. Das ist eine gigantische Aufgabe. Das AKH muss noch enger mit der universitären Forschung verknüpft werden. Ich will, dass das AKH wieder unter die Top Ten der Spitäler in Europa kommt. Es ist einfach an der Zeit, dass Nobelpreisträger wieder aus Wien kommen.

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