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MERS-Erkrankung: "Vorsichtig positiver Trend" bei Zustand der Patientin

Die MERS-Patientin ist nach wie vor in Wien in Behandlung
Die MERS-Patientin ist nach wie vor in Wien in Behandlung ©APA (Sujet)
Das Befinden jener Patientin, die am Sonntag wegen einer MERS-Erkrankung in die Isolierstation der Infektionsabteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals in Wien aufgenommen worden ist, war am Donnerstag unverändert.
Zustand unverändert
AIDS-Medikament gegeben
Zustand ist kritisch
Patientin in Therapie
Details zur Krankheit
Erster MERS-Fall in Wien

Dies teilte ein Sprecher des Krankenanstaltenverbundes (KAV) mit. “Der Zustand der Patientin ist weiterhin kritisch”, sagte der Sprecher.

Ärzte zum Zustand der Patientin

Die behandelnden Ärzte hätten aber im ersten österreichischen Fall dieser Virusinfektion “einen vorsichtig positiven Trend” festgestellt.

Der MERS-Virus

Die mit dem seit 2012 vor allem im Nahen Osten aufgetauchten MERS-Virus (“Middle Eastern Respiratory Syndrome Coronavirus” – MERS-CoV) angesteckte Frau aus Saudi-Arabien wird mit antiviralen Medikamenten auf der Klasse der Protease-Hemmer und spezieller unterstützender Therapie mit fein abgestimmter Beatmung behandelt. MERS-CoV-Erkrankungen können eine virale Entzündung der unteren Atemwege (Bronchiolitis) und in der Folge akutes Lungenversagen (ARDS) auslösen.

Wiener Patientin 29 Jahre alt

Am Donnerstag veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Details zu dem ersten MERS-Coronavirus-Fall in Österreich. “Bei dem Fall handelt es sich um eine 29 Jahre alte Frau mit saudi-arabischer Staatsbürgerschaft, die am 22. September auf einem Flug von Doha (Katar) nach Wien gereist war”, hieß es vonseiten der WHO.

Autoreise in Saudi-Arabien

Die Frau war von Affif in Saudi-Arabien über Riad mit dem Auto nach Katar gereist. Zwei Tage nach der Ankunft in Wien sei sie in ärztliche Behandlung gekommen und am 26. September in ein Privatspital aufgenommen worden. Zwei Tage später, am 28. September, erfolgte dann die Aufnahme in der Infektionsabteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals. Einen Tag darauf lag laut WHO bereits die Bestätigung des MERS-Verdachts durch eine Polymerase-Chain-Reaction-unterstützte Laboruntersuchung (RT-PCR) vor, ein weiterer Bestätigungstest fiel am Dienstag dann ebenfalls positiv aus.

WHO informiert über MERS-Fall

Die Weltgesundheitsorganisation: “Alle in Österreich identifizierten Kontaktpersonen wurden über die Erkrankung informiert und werden durch die österreichischen Gesundheitsbehörden beobachtet. Bisher zeigten zwei enge Kontaktpersonen Symptome der oberen Atemwege und wurden ins Spital aufgenommen.”

“Alle High-Risk-Personen wurden besonders beobachtet und auch serologisch (Labortest; Anm.) untersucht. Zwei dieser Personen haben grippale Symptome entwickelt. Die gute Nachricht ist, dass alle Laborergebnisse negativ waren”, sagte die Sektionsleiterin für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, Pamela Rendi-Wagner, am Donnerstag gegenüber der APA.

Patientin auf der Reise infektiös

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO): “Die österreichischen Gesundheitsbehörden nehmen an, dass die Patientin vor und während der internationalen Flüge infektiös war.” Deshalb hätte man den Behörden in Katar auch alle Informationen zukommen lassen.

Die Gesundheitsbehörden im Nahen Osten sind seit Monaten speziell aufmerksam, was MERS-Coronavirus-Infektionen angeht. Bisher wurden laut WHO 835 per Labortest bestätigte Erkrankungen registriert. Es gab zumindest 301 Todesfälle. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in der jüngeren Vergangenheit laut WHO gesunken. Ein Problem könnte allerdings mit den derzeitigen Pilgerreisen von Muslimen nach Mekka entstehen. Möglicherweise gibt es für MERS-Infektionen auch ein jahreszeitlich schwankendes Risiko. Die WHO wies darauf hin, dass es im Frühjahr zu mehr Erkrankungen gekommen ist.
(apa/red)

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