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Melzer verschiebt Comeback auf April

Anzeichen sprechen wieder für Schulterprobleme
Anzeichen sprechen wieder für Schulterprobleme
Jürgen Melzer ist für ein Comeback noch nicht bereit. Viereinhalb Monate nach seinem bisher letzten Match am 9. Oktober in Shanghai blies Österreichs Tennis-Nummer eins am Dienstag nicht nur in Acapulco seine Rückkehr auf die ATP-World-Tour kurzfristig ab, sondern vertagte sie auch gleich auf Mitte April. Beim Sparring in der Vorbereitung auf den Event wurde klar, dass die Kraft noch nicht reicht.


“Von den Schmerzen her ist es kein Problem. Aber Jürgen hat nicht die Kraft in der Schulter, um ein Match durchzuservieren”, erklärte Melzer-Manager Ronald Leitgeb im APA-Gespräch. Leitgeb hatte aufgrund der Zeitverschiebung zu Mexiko von sieben Stunden auch erst Dienstagnachmittag definitiv erfahren, warum sein Schützling am Montag (Ortszeit) für das Doppel in Acapulco w.o. gegeben sowie seine Einzel-Nennung zurückgezogen hatte.

Rund zwei Wochen davor hatte Melzer bei der Verlautbarung seines Comeback-Plans noch zuversichtlich geklungen. In den vergangenen Tagen stellte sich in Übersee nun jedoch heraus, dass das Tennis-Leben auf der Tour derzeit doch noch zu hohe Ansprüche für den Weltranglisten-39. stellt. Leitgeb: “Jürgen hat doch zweimal am Tag ein Sparring gemacht. Er hat gesagt, dass er die Kraft einfach noch nicht hat.”

So bitter die Verlängerung der Verletzungspause für Melzer ist, hat sie auch einen Vorteil. Denn nun wird der Gewinner von fünf ATP-Turnieren das halbe Jahr Pause abwarten und Mitte April im Masters-Series-Turnier in Monte Carlo mit einem “protected ranking” einsteigen können. Das bedeutet, dass er vorerst mit der ATP-Platzierung von Mitte Oktober nach der Shanghai-Woche spielt. Damals war er Nummer 23, aktuell liegt er auf Platz 39. Bis zum Monaco-Event wird Melzer in etwa auf Platz 60 abrutschen.

Ein fiktives Ranking von 23 erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit einer besseren Auslosung und eines weiteren Vordringens im Raster. Dafür muss Österreichs Sportler des Jahres 2010 allerdings den Davis Cup in Bratislava gegen die Slowakei opfern. Der ist für 4. bis 6. April angesetzt und damit eine Woche zu früh, um nicht auf das “protected ranking” zu verzichten. Ohne den ÖTV-Führungsspieler wird die Aufgabe in Runde zwei der Europa/Afrika-Zone I damit natürlich um einiges schwieriger.

Es ist keine gewagte Prognose, dass damit in Abwesenheit Melzers Dominic Thiem unweit von Wien sein Davis-Cup-Debüt geben wird und dabei gleich eine große Verantwortung zu tragen hat. Denkbar auch, dass der 20-Jährige im Team von Kapitän Clemens Trimmel zumindest vom Ranking her die Nummer eins im Team sein wird. Aktuell hat der ÖTV-Jungstar als ATP-100. zehn Plätze Vorsprung auf Andreas Haider-Maurer, Österreichs Nummer drei. Gerald Melzer als Österreichs Nummer vier liegt auf Position 153.

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