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Meine Cousine Rachel - Kritik und Trailer zum Film

Nach der Mystery-Erzählung "Meine Cousine Rachel" von Daphne du Maurier hat "Notting Hill"-Regisseur Roger Michell mit Rachel Weisz seine gleichnamige Leinwandversion geschaffen.

Dank ihrer romantischen, stets sehr englischen Erzählungen war Daphne du Maurier zu ihrer Zeit eine heiß geliebte Schriftstellerin, deren Werke auch von Alfred Hitchcock verfilmt wurden (“Rebecca” und “Die Vögel”). Nach dem Skript und unter der Regie des “Notting Hill”-Machers Roger Michell kommt nun “Meine Cousine Rachel” mit der verführerisch schönen Rachel Weisz am Freitag in die Kinos.

Meine Cousine Rachel: Die Handlung

Unvergessen bei älteren Filmfans ist bereits Henry Kosters Romanadaption “Meine Cousine Rachel” aus dem Jahr 1952 mit den damaligen Superstars Olivia de Havilland und Richard Burton. In den 80ern hatte auch die BBC aus dem Stoff eine Minifernsehserie gemacht. Bis heute scheint die Faszination der psychologisch abgründigen Lovestory der du Maurier nicht erloschen.

Der neue Film ist nun ein ästhetisches Fest für die Freunde britischer historischer Literaturverfilmungen. Mit viel Geschmack und Feinsinn setzt Michell das Ambiente des Landlebens im frühen 19. Jahrhundert um. Mit prachtvollen Landhäusern und malerischer Landschaft, aber auch der harten Arbeit der Bevölkerung und einer Kargheit, die teils selbst auf noblen Herrensitzen herrschte. Die Geschichte lebt von den wendungsreichen Zweifeln, die der blutjunge Gutsbesitzer Philip (Sam Claflin, “Die Tribute von Panem”) an der von ihm angebeteten reiferen Verwandten Rachel hegt. Hat die Halbitalienerin etwa in Florenz seinen reichen Vormund Ambrose ermordet?

Ist sie Berechnung pur? Will sie sich nun auch an seinem Besitz vergreifen? Von solchen Fragen wird der unerfahrene Philip, der bei Claflin denn auch wie ein unbeschriebenes Blatt wirkt, immer wieder gequält. Er nimmt sich vor, die Frau zu hassen, als sie sich zum Besuch bei ihm in Cornwall ansagt. Stattdessen verfällt er der selbstbewussten und freizügigen Rachel immer wieder – und schenkt ihr Werte, die dem Unmündigen noch nicht einmal gehören. Sehr zum Kummer der hübschen Nachbarstochter Louise (Holliday Granger, “Cinderella”), die ihn liebt. Bis Philip eines Tages plötzlich und unerklärlich erkrankt.

Meine Cousine Rachel: Die Kritik

Ganz anders als sein Vorgänger Koster prunkt der Regisseur bei alledem nicht mit Melodramatik. Michell erzählt seine Du-Maurier-Version eher nüchtern, fast modern. Statt emotionaler Paukenschläge erlebt der Kinobesucher eine Abfolge von Alltagsszenen und Begegnungen, die erotische Spannung sowie das aufgewühlte Innenleben Philips meist nur andeuten. So keimt der Verdacht, dass es vor allem am Betrachter und dessen Fantasie selbst liegen dürfte, ob er sich von dem zwielichtigen Geschehen denn packen lässt oder nicht.

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(APA)

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