AA

Medienausbildung im Mediaquarter St. Marx sehr gefragt

©Bilderbox

132 Personen haben sich um 35 Plätze im FH-Lehrgang “Film, TV- und Medienproduktion” beworben. Für den Masterstudiengang “International Media Innovation Management” gab es 70 Bewerber für 15 Plätze. Diese beiden Ausbildungsprogramme sind Teil der – nicht unumstrittenen – Medienausbildungsoffensive, deren operativer Startschuss kommende Woche fällt.

Brauner schwärmt von Medienlandschaft

Mit der Initiative soll der Medienbereich als Stärkefeld der Wiener Wirtschaft forciert werden, betonte Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (S) am Mittwoch in einer Pressekonferenz: “Für mich als Wirtschaftsstadträtin ist diese Branche eine der lebendigsten, am raschest wachsenden und sich verändernden Branchen der Wiener Wirtschaft.” Der Gesamtumsatz der Medienbranche betrage zwei Mrd. Euro. Es gebe 2.000 Unternehmungen mit 50.000 Beschäftigten. “Von diesen 2.000 Unternehmungen sind mehr als die Hälfte in den letzten zehn Jahren gegründet worden”, veranschaulichte sie die Dynamik der Branche.

Medienausbildung in drei Modulen

Das Ausbildungsprogramm umfasst insgesamt drei Module: Der FH-Bachelorstudiengang “Film-, TV- und Medienproduktion” wird von der Fachhochschule des bfi Wien durchgeführt. Die Studiendauer beträgt sechs Semester. Die Teilnehmer werden unter anderem zu Produzenten, Vertriebsexperten oder Produktionsleitern ausgebildet. Zumindest der erste Jahrgang ist dabei in Frauenhand: 63 Prozent der Studierenden seien weiblich, berichtete Helmut Holzinger, Geschäftsführer der Fachhochschule des bfi Wien. Bis zur Fertigstellung des Media Quarter Marx 3 im kommenden Jahr wird der Lehrgang in den bestehenden Räumlichkeiten der FH abgehalten. Das berufsbegleitende Masterprogramm “International Media Innovation Management” richtet sich an Mitarbeiter aus redaktionellen wie auch technischen Bereichen und aus dem Management von Medienunternehmen. Es gehe um die Frage: “Wie kann man Innovation kreativ gestalten und nicht nur reaktiv”, erklärte Daniela Kraus, Geschäftsführerin des “fjum_forum journalismus und medien wien – Verein Wiener Medienfortbildung”. Der Verein war mit der Umsetzung des Masterstudiums beauftragt.

Die Teilnehmer der Lehrgangs kommen aus sieben europäischen Staaten sowie aus Ägypten. Die Module des Programms finden in Wien, Berlin, Spanien und in den USA statt. Die Studiendauer beträgt zwei Jahre, die Kosten belaufen sich auf 20.000 Euro pro Jahr. Zudem gibt es auch ein Weiterbildungsprogramm für Journalisten, das den Titel “Forum Journalismus und Medien Wien Kurse und Diskurse” trägt. Hier gehe es um “klassisches Mid-Career-Training life-long learning für Journalisten und Journalistinnen”, erklärte Kraus. Die Seminare hätten eine Dauer von ein bis vier Tagen und seien einzeln buchbar. Erste Veranstaltungen werden bereits diesen Herbst angeboten, das reguläre Seminarprogramm soll Anfang 2012 starten.

Kritik an Medienausbildung

Somit wird nun die von der Stadt initiierte Medien-Ausbildungsoffensive endgültig Realität. Im Vorfeld gab es Kritik – insbesondere am FH-Studiengang. Vor dem Gemeinderatsbeschluss im Mai 2010 mutmaßte die ÖVP, dass dort eine “journalistische SPÖ-Leibgarde” ausgebildet werden sollte. Auch hieß es damals, dass es genügend Angebote gebe. Mit der Umsetzung der Initiative war die WH Medien GmbH, die zur städtischen Wien Holding gehört, beauftragt. Wien Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak betonte, dass es dabei drei wesentliche Voraussetzungen gegeben habe: Die Einrichtungen müssten sich nach einer gewissen Zeit wirtschaftlich selbst tragen. Zudem sollte die Wien Holding keine eigenen Strukturen aufbauen, sondern sich am Markt auf Partnersuche für die Ausbildungsschiene begeben. Außerdem solle die Ausbildungsschiene hauptsächlich am Standort St. Marx stattfinden.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 3. Bezirk
  • Medienausbildung im Mediaquarter St. Marx sehr gefragt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen