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Massiver Stellenabbau bei Bombardier: Auch 550 Mitarbeiter in Wien tätig

Bei Bombardier ist ein massiver Stellenabbau notwendig.
Bei Bombardier ist ein massiver Stellenabbau notwendig. ©BOMBARDIER/DÖLLMANN DESIGN + ARC
Nach neuerlichen Verlusten des kanadischen Industriekonzerns Bombardier streicht die Firma in etwa jeden zehnten Arbeitsplatz. Damit sollen in den nächsten zwei Jahren rund 7.000 Stellen wegfallen. Auch in Wien beschäftigt das Unternehmen 550 Mitarbeiter.

Betroffen seien davon vor allem Kanada und Europa. Das Unternehmen hat auch ein Werk mit 550 Mitarbeitern in Wien, wobei der Personalstand auftragsbedingt schwankt. Der Stellenabbau soll den österreichsichen Standort im 22. Wiener Gemeindebezirk nur “geringfügigst” betreffen. Genaue zahlen werde es in den nächsten Tagen geben. Auf der Homepage heißt es zum Wiener Standort: “Die 1823 gegründeten Lohnerwerke wurden 1970 von Bombardier erworben und zur Wiege der Schienenfahrzeugsparte des Unternehmens. Hier befindet sich ein Kompetenzzentrum für den Geschäftsbereich Straßen- und Stadtbahnen, das Fahrzeuge für die ganze Welt entwickelt und fertigt.”

Zugbauer Bombardier: Neuerliche Verluste

Bomardier Wien liefert auch die neuen Straßenbahngeneration der Bundeshauptstadt. Ab 2018 sollen die ersten “Flexity”-Züge durch Wien rollen. Sie unterscheiden sich optisch kaum von den bisherigen ULF-Garnituren von Siemens. Auf den zweiten Blick fallen aber doch einige Unterschiede auf. So gibt es etwa mehr Platz für Kinderwagen und Rollstühle, allerdings eine Tür weniger pro Bim.

Aber zurück zum Gesamtkonzern: 2016 werde jedenfalls ein Jahr des Übergangs, sagte Vorstandschef Alain Bellemare. Der Konzern müsste wieder wettbewerbsfähiger werden.

Im Schlussquartal 2015 brach der Umsatz um knapp 16 Prozent auf 5,02 Mrd. Dollar (4,5 Mrd. Euro) ein. Der Verlust wurde zumindest deutlich reduziert. Für dieses Jahr prognostiziert Bombardier einen Umsatz von 16,5 bis 17,5 Mrd. Dollar. 2015 waren es 18,2 Mrd. Dollar. Das operative Ergebnis (Ebit) soll sich dieses Jahr auf 200 bis 400 Mio. Dollar belaufen – vergleichsweise wenig für Unternehmen dieser Größenordnung.

Arbeitsplätze auch Wien

Hoffnung setzt das Management in die neuen Flugzeuge der C-Serie. Air Canada unterzeichnete am Mittwoch eine Absichtserklärung zum Kauf von bis zu 75 Jets vom Typ CS300. Diese sind zu Listenpreisen rund 3,8 Mrd. Dollar wert. Sie sollen von 2019 an ausgeliefert werden.

Das neu entwickelte Flugzeug ist deutlich teurer und kommt viel später als ursprünglich geplant. Bombardier hatte deswegen in Kanada staatliche Hilfen in Anspruch nehmen müssen. Mit der C-Serie will das Unternehmen Boeing und Airbus im lukrativen, aber hart umkämpften Geschäft mit Flugzeugen ab 100 Sitzen Konkurrenz machen.

>> Alles zum Wiener Linien Auftrag an Bombardier

(apa/red)

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