Der 38-Jährige bekennt sich offen zu seiner Homosexualität und will den gesamten sechsten Bezirk in seiner neuen Funktion “noch bunter” machen, wie er am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten sagte. Er wolle den gesellschaftspolitischen Kurs Kaufmanns, die den Aspekten Frauen und Gender viel Raum gegeben habe, weiterführen und das Thema Diversität – “das Nebeneinander verschiedener Kulturen, Generationen und sexueller Orientierungen” – noch vertiefen, meinte Rumelhart.
Neben Jobs bei der Aidshilfe Wien und dem Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen organisiert Rumelhart seit 2010 das Bezirksfest “andersrum ist nicht verkehrt in Mariahilf”, bei dem u.a. gegen Homophobie angefeiert wird.
“Wichtiges Signal” von Bezirk Mariahilf
Der designierte Vorsteher wurde am Dienstagnachmittag in einer Ausschusssitzung der SPÖ-Mariahilf gewählt. Laut Bezirksparteichef Peko Baxant gab es bei 35 Stimmberechtigten nur eine Enthaltung. Er sei sehr stolz darauf, dass gerade seine Bezirkspartei den ersten offen homosexuellen Bezirksvorsteher stelle, freute sich Baxant: “Das ist zwar kein Qualitätsmerkmal, jedoch ein ganz wichtiges Signal, das weit über die Bezirksgrenzen wahrgenommen wird”.
Rumelhart ist in Floridsdorf aufgewachsen und wohnt seit gut einem Jahrzehnt in Mariahilf. In seiner neuen Funktion wird er sich künftig auch mit der monatelangen Causa prima Mariahilfer Straße beschäftigen müssen. Das Ja für Querungen findet er positiv. Wo diese kommen sollen, darauf wollte er sich heute aber noch nicht festlegen.
Rumelhart übernimmt von Kaufmann
Fest stehe jedenfalls, dass trotz Querungsöffnungen und eventueller Änderungen bei den Einbahnregelungen der Durchzugsverkehr nicht gefördert werden dürfe. Er selbst wolle den Blick aber sowieso auf den ganzen Bezirk bzw. auf diverse andere Grätzelprojekte legen, sagte er.
Die offizielle Amtsübergabe erfolgt am 30. April. Kaufmann hatte ihren Rückzug bereits vor eineinhalb Wochen bekannt gegeben.
(APA)