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Mahnwache gegen Nordostumfahrung

Der Konflikt um die geplante Wiener Nordost-Umfahrung als Teil der Außenring-Schnellstraße S1 spitzt sich zu. Umweltschützer starten am kommenden Mittwoch eine „Mahnwache“ in der Lobau.

So wollen sie gegen die Untertunnelung des Nationalpark-Gebiets nördlich der Donau protestieren. Der Termin ist mit Bedacht gewählt, denn ab 1. November dürfen in der Au Probebohrungen durchgeführt werden.

“22 Jahre nach Hainburg braucht die Au wieder Eure Hilfe“, heißt es in einem der vielen Protestaufrufe verschiedener Organisationen und Bürgerinitiativen. Auch Global 2000 sieht die Lobau und den Nationalpark Donauauen in Gefahr, und zwar nicht nur wegen der 18 Bohrlöcher, die die Autobahngesellschaft Asfinag unter strengen Umweltauflagen der Gemeinde Wien in der Zeit von 1. November 2006 bis 31. März 2007 setzen darf. Unterstützt von Greenpeace und der Organisation „Virus“ ist man generell gegen das Umfahrungsprojekts.

„Das ist der Beginn unseres Widerstandes gegen die Lobau-Autobahn. Wir sind auf alle Fälle vor Ort präsent“, sagte Lydia Matzka, Sprecherin von Global 2000 zur APA. Die Öko-Aktivisten machen sich für einen längeren Aufenthalt bereit. In den vergangenen Monaten war bereits von einer „Au-Besetzung“ die Rede. Wie lange man die Mahnwache in Groß Enzersdorf – einer der beiden Zufahrtsbereiche für die Baufirmen – abgesehen von der ersten „Nacht in der Au“ tatsächlich aufrechterhalten wird, will offiziell aber niemand sagen.

Der Grund dafür: Die Asfinag lässt sich nicht in die Karten schauen. „Wann genau angefangen wird, steht noch gar nicht fest“, erklärte Sprecher Harald Dirnbacher: „Das hängt alles von der Disposition der Baufirma ab.“ Klar sei, dass man zur kostspieligen Untertunnelung von Donau und Lobau stehe. Auch die Ergebnisse erster Bohrungen außerhalb des Nationalparks, die schwierigere Verhältnisse als erwartet zu Tage gebracht haben, würden daran nichts ändern.

Die Wiener Grünen unterstützen die am 1. November um 15.30 Uhr startende Mahnwache, treten aber nicht als Organisatoren auf. Umweltsprecher Rüdiger Maresch spricht von einem fehlerhaften Bescheid von Umweltstadträtin Ulli Sima (S) für die Bohrungen. Trotzdem rechnet er damit, dass die Arbeiten in den ersten November-Tagen starten werden.

Die Stadt Wien hat inzwischen eine Inseratenkampagne gestartet, in der für die unterirdische Variante der Schnellstraße als umweltverträglichste Variante der Umfahrung geworben wird. In Simas Büro hält man die Probebohrungen für unvermeidlich. „Man muss unten nachschauen, damit oben nichts passiert“, so ein Sprecher.

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