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Männerhort - Trailer und Kritik zum Film

Wo gehen Männer hin, wenn sie Männer sein wollen? In den Keller. Und was machen Frauen, wenn sie nicht im Internet einkaufen? Ins Shopping-Center fahren. So sieht die Welt aus, die in "Männerhort" (ab 2.10. im Kino) gezeichnet wird.

Drei Kumpels wollen in dem klischeehaften Klamauk dem nervigen Alltag mit ihren Frauen entgehen – mit schlichten Witzen, kruden Wendungen und Genitalien-Slapstick. Trotzdem dürfte “Männerhort” wohl zum Kassenknüller werden.

Männerhort: Geschichte

Die Darsteller jedenfalls könnten dafür sorgen: Tatsächlich haben sich neben dem derzeitigen Superstar Elyas M’Barek (“Fack ju Göhte”) auch Christoph Maria Herbst (“Stromberg”) und Detlev Buck (“Herr Lehmann”) für den Film – dessen Drehbuch auf einem Theaterstück des Deutsch-Isländers Kristof Magnusson basiert – gefunden. Außerdem sind Michael Gwisdek als verwirrter Rentner und Cosma Shiva Hagen als verrückte Ehefrau zu sehen.

Im “Männerhort” jedenfalls befindet sich alles, was ein Mann im 21. Jahrhundert nach Meinung der Filmemacher braucht, um glücklich zu sein – Tageslicht zählt nicht dazu, denn wir befinden uns ja in einem Heizungskeller. Da wären ein altes Sofa, Dosenbier, Bilder von Playmates und eine Großleinwand wahlweise zum Bundesliga-Gucken oder Spiele zocken. Als Nahrung dienen Pizza und Chips – letztere von einer ganz bestimmten Marke, die die Darsteller nicht müde werden, immer mal wieder in die Kamera zu halten.

Software-Entwickler und Softie Eroll (M’Barek), der Dixie-Klo-Vertreter und notorische Fremdgänger Lars (Herbst) und der fußballnärrische Pilot und heimlich schwul lebende Helmut (Buck) fühlen sich da unten jedenfalls pudelwohl. So wird im Keller permanent gejammert, dass die Frauen nur Gewand und Beischlaf im Kopf hätten – dass Helmuts Frau ein Mann ist, verschweigt er dabei aber lieber, so viele Schwulenschmähungen wie seine Kumpel loslassen.

Männerhort: Kritik

Die Charaktere sind bei alldem heillos überzeichnet – besonders Swinger-Club-Fan Lars. Der parkt im Einkaufszentrum auf dem Behindertenparkplatz und erklärt seiner Frau: “Du bist doch schwanger, das ist doch so was wie behindert.” Auch wenn man da kurz an Herbsts Paraderolle Stromberg denkt – es ist eben nicht die klug-doppelbödige Serie “Stromberg”, sondern “Männerhort”.

Daran nervt vielleicht am meisten, dass fast nur stereotypes Gedankengut vermittelt wird. Schwule sind in dieser Welt nasal redende und irgendwie putzige Weicheier, über die der Zuschauer lachen soll. Frauen sind demnach komplett gestörte Schminkmurmeln, die in ihrem Kopf kein Hirn, sondern einen Schuh haben. Eroll wiederum erklärt auf die Frage, ob er Türke sei, empört: “Ich bin Deutscher, ich hab’ sogar eine Döner-Allergie.”

Zurück zum Plot: Das Heizungskeller-Idyll gerät in Gefahr, und auch die Freundschaft der Männer wird allmählich durcheinandergewirbelt. Dazwischen gibt es Genitalien- und Fäkalienslapstick rund um einen Staubsauger und ein Dixie-Klo, und am Ende ist – damit ist nicht zu viel verraten – natürlich alles gut.

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(APA)

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