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Loveparade: Keine rasche Aufklärung zu erwarten

Nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg erwarten die Ermittlungsbehörden keine rasche Aufklärung der Ursache. "Das wird Wochen, wenn nicht Monate dauern", sagte Staatsanwalt Rolf Haferkamp am Montag. Es müssten viele Zeugen befragt werden, die auch erst ausfindig zu machen sind. "Wir werten auch Fotos und Videos aus." Zudem würden zahlreiche Unterlagen überprüft. Die Staatsanwaltschaft hatte am Sonntag das Sicherheitskonzept der Veranstalter und der Stadt beschlagnahmt.
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Bei einer Massenpanik waren am Samstag auf der Techno-Party in der Ruhrgebietsstadt 19 Menschen getötet und 342 verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach Angaben Haferkamps gegen Unbekannt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Es gehe darum herauszufinden, ob Entscheidungen getroffen worden seien, die zu Todesopfern geführt hätten. Nach Behördenangaben liegen zwei Strafanzeigen vor.

Eine Sprecherin der Stadt Duisburg kündigte an, dass das Land Nordrhein-Westfalen eine Trauerfeier für die Opfer organisieren werde. Der Termin stehe aber noch nicht fest.

Der wegen der Katastrophe in die Kritik geratene Duisburger Bürgermeister Adolf Sauerland schloss unterdessen seinen Rücktritt nicht aus. “Gestern und auch heute ist die Frage nach Verantwortung gestellt worden, auch nach meiner persönlichen. Ich werde mich dieser Frage stellen, das steht außer Frage”, sagte Sauerland am Montag im Radio. Doch zunächst müsse es darum gehen, die schrecklichen Ereignisse vom Samstag aufzuarbeiten. “Und wenn wir wissen, was da passiert ist, dann werden wir auch diese Frage beantworten. Das verspreche ich”, betonte Sauerland.

Sauerland sagte, er sei nach wie vor zutiefst betroffen und bestürzt. Gleichzeitig zeigte er Verständnis dafür, dass er bei einem Besuch des Unglücksorts am Sonntag von Trauernden körperlich attackiert wurde. “Da waren Menschen, die trauern, die ihren Emotionen freien Lauf gelassen haben. Das verstehe ich.” Dennoch verteidigte Sauerland auch die Verantwortlichen der Stadt Duisburg. “Wir haben alles darum gegeben, ein sicherer Austragungsort zu sein, dafür haben wir gearbeitet, dafür haben wir gekämpft.”

Von den Verletzten befand sich am Montag laut Haferkamp niemand mehr in Lebensgefahr. Der Staatsanwalt wollte zunächst keine Angaben zu Medienberichten machen, wonach Unterlagen belegen sollen, dass massive Sicherheitslücken zu der Panik geführt haben.

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