Franco Foda will seine Mannen nicht extra motivieren. “Wenn so ein Spiel vor der Tür steht, sind immer Emotionen dabei, da brennt jeder drauf. Wer bei so einem Spiel nicht motiviert ist, macht etwas falsch in seinem Leben”, sagte der Sturm-Trainer. Der sonst so zurückhaltende Deutsche versprühte vor dem Schlagerspiel Optimismus: “Ich weiß, dass meine Mannschaft morgen einen engagierten Auftritt hinlegen wird.”
Die Bilanz spricht allerdings gegen die Steirer, die seit neun Meisterschaftsspielen auf einen Sieg gegen Grün-Weiß warten. Seit Foda in Graz wieder das Trainerzepter schwingt, holte seine Mannschaft in sieben Duellen nur zwei Punkte. Der letzte “Foda-Sieg” gegen Rapid datiert vom August 2011.
Sturm will Schwächen nutzen
Mit Rapid komme eine Mannschaft mit riesiger Qualität. “Die auch international gezeigt hat, was sie drauf hat. Aber jede Mannschaft hat auch Schwächen”, weiß Foda. Den Schlüssel zum Erfolg will der 50-Jährige gedanklich bereits in Händen halten: “Wir müssen unser Spiel durchziehen.” Verzichten muss der Coach aber auf den verletzten Stürmer Bright Edomwonyi (Muskelfaserriss).
Ob Sturm-Neuzugang Philipp Zulechner nach vier Trainingseinheiten schon im Kader stehen wird, ließ Foda offen. Ex-Rapidler Deni Alar dürfte an vorderster Front auflaufen. Der fünffache Saisontorschütze ist eine ansprechende Kulisse noch aus Rapid-Tagen gewohnt. “Es pusht noch einmal jeden, vielleicht um ein, zwei Prozent mehr”, sagte Alar und betonte: “Es ist ein Spiel zwischen den beiden besten Mannschaften in Österreich.”
Rapid Wien muss wachsam sein
Rapids Trainer Mike Büskens sind die starken Leistungen von Sturm nicht verborgen geblieben. “Sturm hat sich die Tabellenplatzierung verdient. Sie sind eine Mannschaft, die bei Ballgewinn blitzschnell umschaltet, die nicht unbedingt den Ball will, die sehr kalt vor dem Tor ist. Das ist eine hohe Qualität”, erklärte Büskens. Der Deutsche forderte von seiner Mannschaft sehr wachsam bei Sturms Umschaltsituationen zu sein. “Aber wenn wir alles abrufen, dass sind wir unserem Ziel, etwas mitzunehmen, sehr nahe. Wir fahren nach Graz, um zu gewinnen.”
Mit negativen Konsequenzen – bei einer Niederlage würde Rapid sieben Punkte zurückliegen – wollte sich der Deutsche im Vorfeld nicht beschäftigen. “Warum sollte ich mir jetzt überlegen, was passiert, wenn wir verlieren?”, sagte Büskens und sah es anders: “Wenn wir gewinnen, dann sind wir nur einen Punkt dahinter.”