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Liebe bleibt das große Alpinale-Thema

Nenzing (VN) -  Über 700 zu bewertende Einsendungen, 31 Wettbewerbsbeiträge, ein rundes Rahmenprogramm, jede Menge ehrenamtliche, also unbezahlte, aber fachlich qualifizierte Mitarbeiter und eine Förderungssumme von etwa 47.000 Euro bei einem Gesamtbudget von rund 70.000 Euro – das sind die zahlenmäßig eruierbaren Fakten, mit denen Manuela Mylonas zu Rande kommen muss.
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26. Alpinale Kurzfilmfestival
Alpinale auf laendlefirma.at

Dass sie nun einen einzigen Mitarbeiter zumindest auf geringfügiger Basis, also für ein paar Stunden in der Woche, anstellen kann, hat im Team bereits Freude ausgelöst. Zu den wichtigsten motivierenden Aspekten zählt die Tatsache, dass sehr gute, junge Filmemacher aus ganz Europa längst Interesse an einer Teilnahme bei der Alpinale bekundet haben, dass ein Sieg beim Filmfestival in Nenzing die Karriere entscheidend vorantreibt und dass die Besucherzahlen gesteigert werden konnten.

Rund 2.500 Zuseher hat man im letzten Jahr gezählt, etwa 400 Besucher finden am Open-Air-Gelände im Zentrum von Nenzing Platz. Bei Regen finden die Aufführungen im Ramschwagsaal statt, wo jeweils am Nachmittag ein Programm für Kinder angeboten wird. Bevor es ins Detail geht, stellt man sich die Frage, wie es die kleine Crew geschafft hat, die rund 700 Einsendungen zu bewerten. Für die Vorentscheidung steht ihr ein etwa zehnköpfiges Team von Fachleuten zur Verfügung, erzählt Obfrau Manuela Mylonas. Nach einem ersten Durchgang, in dem in kleinen Runden ausgesiebt wird, trifft man dann gemeinsam die Entscheidung.

Neben der Qualität baue man grundsätzlich auf ein vielfältiges Angebot für Jury und Publikum, lässt sich die Fachfrau in die Karten blicken. Ist ein herausstechender Streifen dabei, werden die anderen an ihm gemessen. Das Innovative, das ausgefuchste Spiel mit Stereotypen sind neben der Machart wichtige Punkte, auf die die Vorjury achtet. Mit dem Produzenten Sébastien Aubert, den Filmemacherinnen Katrin Fürnkranz, Evamaria Schaller und Karin Bleiweiss, dem Filmwissenschafter Christian Cargnelli und der Regisseurin Yvonne Escher ist die Jury renommiert besetzt.

Alpinale als anerkanntes Sprungbrett

Die Aufnahme von Hochschulfilmen in den Wettbewerb fußt, so Mylonas, auf der Überlegung, dass an Ausbildungsstätten inzwischen sehr gute Filme entstehen, die es wert sind, gesehen und beurteilt zu werden. Es sei keinesfalls so, dass die Besucher hier mit Material von Leuten konfrontiert werden, die erst noch herumexperimentieren. „Die Königsklasse ist freilich der lange Spielfilm, da wollen die Leute alle hin, mit Kurzfilmen können sie aber bereits zeigen, was sie draufhaben.“

Die Alpinale ist somit ein Sprungbrett. Das wird auch vom leitenden Team so gesehen und daran will man arbeiten. Dass es nicht möglich ist, alle Filmemacher auch in Nenzing zu haben, hängt mit der Budgetierung zusammen. Aufenthaltskosten können nicht zur Gänze übernommen worden. Das Land Vorarlberg hat den Zuschuss von 30.000 Euro heuer zumindest nicht mehr gekürzt, die kleine Gemeinde Nenzing zahlt 11.000 Euro, der Bund nur 6000 Euro und ein beachtlicher Teil kommt von privaten Sponsoren.

Erbaulicher als der Kampf ums Geld sind die Filmthemen. Die Liebe und die zwischenmenschliche Beziehung reizt nach wie vor, das Altern oder die Politik interessiert junge Filmemacher ebenfalls und mitunter schafft man es, ernste Themen auch humorvoll umzusetzen.

Stichwort: Alpinale

Die Geschichte der Alpinale reicht in das Jahr 1982 zurück als Otmar Rützler und Günther J. Wolf in Bludenz Film- und Literaturtage ausrichteten. 1985 wurde das erste internationale Filmfestival realisiert, das eine Zeit – lang sehr gut lief. Nach dem Umzug nach Nenzing wurde auch ein Neustart in der Ausrichtung notwendig. Als hoch professionell durchgeführtes Kurzfilmfestival hat sich die Alpinale nun vor einigen Jahren im internationalen Festivalreigen positionieren können. Obfrau ist Manuela Mylonas.
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