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LED-Tafeln sollen auf Österreichs Autobahnen vor herumirrenden Flüchtlingen warnen

Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit: "Gewisse Dinge sind nicht vorstellbar."
Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit: "Gewisse Dinge sind nicht vorstellbar." ©EPA
Nun sollen auch in Österreich LED-Tafeln vor auf Autobahnen herumirrenden, von Schleppern ausgesetzten Flüchtlingen warnen. Eine Tempobeschränkung ist damit nicht verbunden, berichtete die Asfinag am Montag. Spezielle "Warnleitanhänger" informieren ab Dienstag Verkehrsteilnehmer über die potenzielle Gefahr. Das Flüchtlingsdrama auf der A4 führt indes zu einem neu ausgerichteten Kontrollverhalten der Exekutive.
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Die Prognose der Landesverkehrsabteilung Burgenland, wonach ein weiteres Ansteigen des Flüchtlingsstromes unmittelbar zu erwarten ist, hätten die Umsetzung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen nötig gemacht, teilte der Autobahnbetreiber mit. Fünf der mit LED-Tafeln bestückten Anhänger wurden in die Ost-Region gebracht. Im Bedarfsfall wird ein einprogrammierter Text freigeschaltet.

Traffic Manager auch nachts im Einsatz

Außerdem wurde der Einsatz der Traffic Manager und des Streckendiensts der Asfinag an der A4 sowie Nordost-Autobahn (A6) ausgeweitet. Sie sind ab sofort auch nachts im Einsatz und befahren die gesamte Route mehrmals.

Zusätzlich werden die Anzeigemöglichkeiten der Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf der Schlepperroute im Großraum Wien, Linz und Salzburg genutzt, um im Anlassfall vor Personen auf der Fahrbahn zu warnen und eine Geschwindigkeitsreduktion anzuzeigen. Hier ist die gesetzliche Grundlage gegeben, das Tempo zu beschränken.

Nach Flüchtlingsdrama: Kontrollverhalten neu ausgerichtet

Der Tod von 71 Flüchtlingen in einem Lkw hat das Kontrollverhalten der Exekutive verändert. “Gewisse Dinge sind nicht vorstellbar”, sagte Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. Abgestellte Lkw an der Ostautobahn (A4) seien häufig, erklärte Kogler den Umstand, dass das Fahrzeug mit den Toten erst nach 24 Stunden entdeckt wurde.

Der Grund für das lange Abstellen der Lkw sind oft technische Gebrechen an den ausländischen Fahrzeugen, antwortete Kogler auf die Frage, warum die Toten nicht umgehend entdeckt worden sind und der Lkw wohl seit dem Vormittag des vergangenen Mittwochs am Fundort gewesen sei. Es sei aber nach den bisherigen Ermittlungen ebenfalls noch nicht auszuschließen, dass der Lkw zuvor auch auf einem anderen Parkplatz gestanden sei.

Bewegungsprofil des Lkw wird erstellt

Die Ermittlungen zu dem Fall erfordern jedenfalls ein Zusammenführen der Erkenntnisse der ungarischen und bulgarischen Behörden – auch ein Bewegungsprofil des Lkw gehöre dazu. Da es sich um ein noch laufendes Verfahren handelt, werden neue Informationen aber nur dann an die Medien weitergegeben, wenn dies die Ermittlungen nicht behindert. Denn die bisher Festgenommenen seien ja nur auf der untersten Ebene der Schlepperkriminalität zu sehen. Man wolle auch an die Hintermänner, sagte Kogler.

(APA)

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