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Vorarlberg: "Lebensmittel sind kostbar" - Verschwendung kostet 100.000 Euro pro Tag

Lebensmittel sind kostbar
Lebensmittel sind kostbar ©Umweltverband
In Vorarlberg landen pro Kopf und Jahr elf Kilogramm genießbare Lebensmittel im Abfall. Diese Verschwendung von Nahrungsmitteln ist nicht nur ein moralisches und ethisches Problem, sondern kostet auch mehr als 100.000 Euro pro Tag. 300 Euro könnte jeder Vorarlberger Haushalt jährlich sparen, ginge er mit den Lebensmitteln achtsamer um, zeigt der Umweltverband auf.

Die Menge von Lebensmitteln, die im Abfall landen, lässt sich ganz einfach verringern, etwa durch bewusstes Einkaufen, richtiges Lagern und optimales Zubereiten. Darauf machen Bäuerinnen, Handel, Wirtschaftskammer, Land, Gemeinden, Köche-Verband und Umweltverband mit einem landesweiten Impuls im Oktober wieder aufmerksam.

Mehr Wertschätzung für Lebensmittel

“Wenn mehr Menschen sich überlegen würden, dass sie nicht nur einen Apfel wegschmeißen, sondern dieses Produkt einen langen Weg der Reife, der Ernte und des Transports mit hohem Energieaufwand hinter sich hat, lassen sich Bewusstsein und Wertschätzung für Lebensmittel steigern”, meint der zuständige Landesrat Johannes Rauch und hat dazu einen persönlichen Tipp: “Vor dem Einkaufen hilft ein kurzer Blick in den Kühlschrank, so vermeidet man unnötige Spontaneinkäufe.”

Ist ein Lebensmittel abgelaufen, heißt das nicht, dass es nicht mehr genießbar ist. “Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht gleich Verfallsdatum”, betonte Rauch. Aus Resten könne vor dem Wegwerfen auch etwas Fantasievolles ‚gezaubert‘ werden, meint Rauch.

Gemeinsam stark - Land, Gemeinden, Landwirtschaft, Handel und Gastronomie setzen sich gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung ein.
Gemeinsam stark - Land, Gemeinden, Landwirtschaft, Handel und Gastronomie setzen sich gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung ein. ©Umweltverband

„Lebensmittel sind kostbar“: Tipps vom Einkauf bis zur Verarbeitung

Die neue Gratis-Broschüre „Lebensmittel sind kostbar“ soll mit vielen Tipps über den richtigen Umgang mit Lebensmitteln informieren. Sie wird am 7. und 8. Oktober 2016 den Kunden in allen Geschäften von Spar, Sutterlüty und in den Partnerbetrieben des Vereins „Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung“ überreicht.

Genuss in regional, saisonal, bio – und ohne Verschwendung

Dass viele Vorarlbergern der Wert der Lebensmittel sehr bewusst ist, bestätigt  Susanne Füssinger-Witschuinig, Besitzerin von „Susi’s Zauberei“-Cafes in Bregenz und Dornbirn. “Wir merken in unseren Restaurants sehr, dass unseren Gästen ein sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln genauso wichtig ist wie uns.” Entsprechend dazu gäbe es bei ihr viele Gerichte aus regionalen Produkten und Zutaten aus Bio-Anbau.

Gesunde regionale Jause von den Bäuerinnen für Erstklässler

Für alle Erstklässler im Land haben sich die Vorarlberger Bäuerinnen mit Unterstützung des Vorarlberger Lebensmittelhandels etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie besuchen über 150 Volksschulen im Land und bringen den SchulanfängerInnen eine Jause mit. So erfahren die SchülerInnen aus erster Hand, wie gut regionale Kost schmeckt und wie viel Aufwand dahintersteckt, dass unsere Lebensmittel wachsen und schließlich als gutes Pausenbrot auf dem Tisch stehen können. „Wer den Wert der Lebensmittel kennt, wird sie weniger verschwenden“, erklärt Landes- und Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann. „Mit unserer Aktion „Gesunde Jause“ wollen wir Kinder und LehrerInnen für bäuerliche Lebensmittel begeistern.

(red.)

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