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Lebenslänglich für Mord an Sekretärin

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Es bleibt bei lebenslanger Haft für jenen 39-jährigen Unternehmer aus Niederösterreich, der am 20. September 2004 seine Sekretärin mit einem heimtückischen Mordanschlag auf der Höhenstraße in Wien-Döbling zu Tode gebracht hatte.

Er beauftragte die 39-jährige Frau, Handgranaten aus dem Kofferraum eines Pkw auszuladen, wobei eine von ihm zuvor entsicherte Granate explodierte.

Der Mann hatte gegen die über ihn verhängte Höchststrafe Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung angemeldet. Als der Oberste Gerichtshof (OGH) vor Kurzem in nichtöffentlicher Sitzung die Nichtigkeitsbeschwerde verwarf, zog der 39-Jährige überraschenderweise seine Strafberufung zurück, mit der sich an sich das Wiener Oberlandesgericht auseinander setzen hätte müssen. Die lebenslange Freiheitsstrafe ist damit rechtskräftig. Dem Vernehmen nach will der Mann jedoch die Wiederaufnahme seines Verfahrens beantragen, um in diesem neue Beweismittel zu präsentieren.

Ein Wiener Schwurgericht hatte es im vergangenen Oktober als erwiesen angenommen, dass der hochverschuldete Betreiber einer Schuldnerberatung seiner Sekretärin eine einfache, aber effektive Sprengfalle gestellt hatte, nachdem ihm diese ihr Haus und eine Lebensversicherung überschrieben hatte. Er inszenierte eine Art „Waffenübergabe“ an die Polizei, wobei er eine entsicherte Handgranate in den Kofferraum der ihm dabei behilflichen Sekretärin legte.

Danach entfernte er sich von dem geparkten Pkw, rief die Frau auf ihrem Handy an und trug ihr auf, mit dem Ausladen zu beginnen. Als sie tat, wie ihr geheißen, schnappte laut nunmehr rechtskräftigem Urteil die Sprengfalle zu: Die Granate dürfte den Ausführungen des Sprengsachverständigen Anton Eder zufolge mit einem 110 Zentimeter langen schwarzen Müllsack umwickelt und einem Kleinkalibergewehr beschwert worden sein, um zunächst das Abgleiten des Bügels zu verhindern. Als die Sekretärin die Last anhob, vergingen drei bis maximal 4,5 Sekunden, ehe es krachte.

Ein Druck von 30 Bar wirkte auf die Frau ein. Die 39-jährige Mutter einer zwölf Jahre alten Tochter hatte keine Überlebenschance. Eine Handgranate enthält 2.500 bis 3.000 Splitterteile. Mehr als 100 Treffer zählte man an der Leiche.

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