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Lebensfreude pur zum Frequency-Abschluss mit Manu Chao und Co.

Manu Chao machte Stimmung am Frequency.
Manu Chao machte Stimmung am Frequency. ©APA
Der Franzose Manu Chao war definitiv ein würdiger Abschluss für das diesjährige Frequency Festival. Mit seiner Band sorgte er zum Grande Finale in St. Pölten für gute Laune ohne Kompromisse. Aber auch die anderen Bands machten noch viel Stimmung am Samstag.
Manu Chao zum Finale
Bloc Party live
Stimmung bei Die Antwoord
Besucher genießen letzten Tag
Fred Durst von Limp Bizkit
Machine Gun Kelly
Konzert von Massive Attack
Power-Show von Skunk Anansie
The Kills auf der Bühne

Mit ordentlich Verve und noch mehr Sympathie ausgestattet, sorgte der 55-jährige Manu Chao mit seiner Band für viel Bewegung vor und auf der Bühne. Hits? Ja, die gab es auch, aber grundsätzlich klang hier vieles gleich – was keineswegs als langwierige Konzertsituation auszulegen war.

Vielmehr durfte man sich mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und einer perfekt disponierten Bläser-Partie in die frühen Morgenstunden wiegen. Auftritte mit politischer Agenda und qualitativem Zusatz sind ohnehin eine fix gebuchte Bank bei Manu Chao.

Die Antwoord und Limp Bizkit ließen die Fans rocken

Kaum weniger überzeugend lief das Parallelprogramm auf der zweiten Bühne ab: Die südafrikanischen Die Antwoord konnten von den US-Rockern Limp Bizkit eine reichlich enthusiasmierte Fanschar übernehmen, die nach gut einer Stunde einfach gestricktem, aber offenbar bestens funktionierenden Rap-Rock für noch eine Schippe mehr Verrücktheit gewappnet waren.

Als Kerngruppe zu Zweit unterwegs, gab das Duo genau das, was man sich wünschen konnte: Verquere Sounds, klare Ansagen und reichlich Mittelfinger, um die Menschen vor der Bühne zu ebensolchen Ausdrucksweisen zu bewegen. Und ja, es funktionierte,

Noch etwas spärlicher besucht war die Darbietung von Coheed and Cambria am Nachmittag: Die US-Rockband, deren Sänger Claudio Sanchez mit der eindruckvollsten Haarpracht des ganzen Festivals punkten konnte, sorgte auch in gelichteten Reihen für ordentlich Stimmung. Zwar hat man sich mit dem aktuellen Album “The Color Before The Sun” von dem eigenen Science-Fiction-Konzept, das auch den Bandnamen prägt, entfernt – aber auch ohne die Weiten des Alls konnte das tief im Progressive Rock verwurzelte Liedgut punkten. Dennoch waren es Großtaten wie “Welcome Home” oder der Setopener “In Keeping Secrets Of Silent Earth”, die dank zweifacher Lead-Führung und mehrstimmigem Gesang alle Wünsche zufriedenstellten.

Viel Energie bei Skunk Anansie

Ähnlich gelagert, aber noch weiter in die Vergangenheit reichte der Auftritt von Skunk Anansie: Die britische Gruppe rund um Frontfrau Skin ist zwar nach wie vor aktiv, hatte aber eindeutig ihre Hochzeit im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrtausends. Das belegte man aber auch eindrucksvoll dank Nummern wie “Hedonism” oder dem düsteren Ausflug “Charlie Big Potato”. Vor allem aber war es die 49-jährige Sängerin, die mit ihrer unbändigen Energie knapp eine Stunde lang das gesamte Publikum auf ihre Seite zog: Egal ob mit trendigem Kapperl, für eines der Highlights mitten im Publikum unterwegs oder ganz einfach voll motiviert in die Menge brüllend – so eine Leistung wünscht man sich jeden Tag.

Stimmung mit Bloc Party

Dass Alternative Rock gut ankommt, bewiesen auch Bloc Party: Die Band um Sänger Kele Okereke, die sich für das aktuelle Album “Hymns” nicht nur inhaltlich eine Spur neu definiert hat, sondern auch das eigene Line-up veränderte, konnte dank leicht angepasster Lichtverhältnisse – die Traisen zog zu diesem Zeitpunkt wohl erstmals weniger Leute an als das musikalische Angebot – den standesgemäßen Andrang in voller Linie befriedigen.

Älteres Material, das stärker einer Rockidee nachspürte, aber auch aktuelle Songs mit stärkerem Elektronikeinschlag fanden gleichermaßen ihre Abnehmer und wurden gefeiert. Womit die Band quasi einen Aufwärmer zu den famosen Bob Moses gab, die im Night Park als Auftakt für den entsprechenden Übergang in die reichlich programmierten Nachtstunden sorgten.

Viel Abwechslungs am diesjährigen FQ

Insgesamt lässt sich zusammenfassen – und dafür waren auch die zwischen hartem Blues-Rock und leicht elektronischen Beats changierenden Kills ein gutes Beispiel -, dass das diesjährige Frequency zwar dank Rock, Pop, Reggae, Hip-Hop und den diversesten Spielarten der elektronischen Musik ein vielleicht so breites Publikum wie nie angesprochen hat. Allerdings waren es im Endeffekt nur Schlaglichter, die die unterschiedlichsten Erwartungen erfüllen konnten.

Man darf gespannt sein, was sich die Veranstalter also für das nächste Jahr überlegen werden.

>> Rückblick: Alle News rund um das FQ.

(APA)

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