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LCT ONE: Weltweit erstes Holz-Hybrid-Hochhaus wird in Dornbirn eröffnet

Der LifeCycle Tower ONE in Dornbirn: Natur mit Struktur.
Der LifeCycle Tower ONE in Dornbirn: Natur mit Struktur. ©Cree GmbH
Dornbirn - Baufachwelt schaut nach Dornbirn: Nach etwas mehr als ein Jahr Bauzeit wird am 19. November das erste Holz-Hybrid Hochhaus der Welt, das mit Passivhaus-Technologie erbaut wurde, eröffnet.
Michael Zangerl im Gespräch
Hochhaus kurz vor Eröffnung
Der LifeCycle Tower entsteht
LCT: Der Baubeginn in Bildern
LifeCycle Tower: Die Pläne
LCT mit weltweiter Strahlkraft

Der LifeCycle Tower (LCT) ONE, der am Standort Rhomberg’s Fabrik in Dornbirn entsteht, ist das erste Gebäude, an dem das in einem mehrjährigen Forschungsprozess entwickelte, modulare und flexibel nutzbare Bausystem für nachhaltige Gebäude eingesetzt wurde.

Dazu gab es zwei Grundüberlegungen. „Die eine war der ökologische Aspekt. Wir wollten Holz, das eine lange Tradition in unserer Region hat, in den urbanen Raum bringen“, erklärt Michael Zangerl von der Cree GmbH. Deswegen wurde ein Holzbausystem entwickelt, mit dem man Hochhäuser oder großvolumige Gebäude bauen kann. „Holz auch deswegen, weil es nachwachsender Rohstoff und CO2-Speicher ist“, so Zangerl.
Die zweite Überlegung der Cree GmbH war, dass man die Art des Bauens verändern wollte. Heute baue man noch Prototypen. Jedes Haus wird also von Beginn an neu geplant und individuell erstellt.
Darüber hinaus stand die Bauweise in Passiv-Haus Technologie im Vordergrund. Das beginnt bei der Dreischeibenverglasung und geht hin bis zu einer Komfortlüftung die eins ehr angenehmes Arbeitsklima ermöglicht.

Noch sind Kompromisse notwendig

Doch musste man beim Prototypen auch Kompromisse eingehen. So durfte der Lift- und Stiegenhausbereich nicht aus Holz gefertigt werden. Brandschutzauflagen machten es hier notwendig Beton einzusetzen. Dasselbe trifft auch auf die Deckenelemente des Gebäudes zu. Hier wurde ein Holz-Beton-Mischsystem verwendet. Zwar entspricht die Holzdecke den brandschutztechnischen Auflagen doch musste aus Schallschutzgründen eine acht Zentimeter dünne Betonschicht aufgetragen werden. „Aber auch hier arbeiten intensiv an neuen und innovativen Lösungen“, erklärt Zangerl.

“Je nach Komfortgrad teurer”

Die Kosten für den LifeCycle Tower waren relativ hoch. „Das liegt einfach daran, dass es sich hier um einen Prototypen handelt und wir sehr vieles ausprobiert haben“, so Zangerl. Konkrete Zahlen wollte Zangerl nicht nennen. Generell ist zu sagen, dass man mit dieser Bauweise mit den Richtungskosten ähnlich liegt wie im konventionellen Bauen mit Passivhaustechnologie. „Je nach Komfortgrad ist es etwas teurer, aber liegt ungefähr so, wie auch bei anderen hochqualitativen Gebäuden“, erklärt Zangerl.

Reges Interesse an einzigartigem Bauwerk

Allein in den letzten acht Monaten waren über 2.500 Interessierte aus der Fach- und Baubranche zu Besuch in Dornbirn, um sich die Baufortschritte am Holz-Hochhaus anzusehen. „Anfragen kommen vor allem aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch sehr stark aus Canada und den USA, wo Bauunternehmen mit uns Partnerschaften bilden wollen, um dort solche Gebäude realisieren zu können“, freut sich Zangerl. Es sei aber noch harter Weg bis man erste Aufträge an Land ziehen könne. „Da müssen wir uns schon noch anstrengen, weiß Zangerl.

Zweiter “LifeCycle-Tower” im Montafon

Ein weiteres Projekt befindet sich bereits in der Realisierungsphase. Als erstes Auftragsobjekt wird ab Frühjahr 2012 das neue Wasserkraft Kompetenzzentrum der Vorarlberger Illwerke AG in Vandans, Montafon, im LifeCycle Tower-System errichtet. Trotz eines minimierten Ressourcen- und Energieeinsatzes im gesamten Lebenszyklus kann das Illwerke Zentrum Montafon (IZM) mit der gewählten Bauweise durchaus hoch hinaus: Mit fünf Geschoßen und über 10.000 qm Bruttogeschoßfläche sowie 120 Metern Länge wird das neue Bürogebäude zu den größten und nachhaltigsten Holz-Hybridbauten der Welt zählen. Mit dem Bau des IZM möchte die Vorarlberger Illwerke AG nicht nur einen Meilenstein in puncto nachhaltiges Bauen setzen, sondern will durch den Neubau auch den Standort stärken und einen wirtschaftlichen Impuls für die Region setzen.

Michael Zangerl (Cree GmbH) im Interview:

LifeCycle Tower: Ein Holz-Hochhaus entsteht

LCT ONE – Daten und Fakten:

Standort: Rhomberg’s Fabrik, Färbergasse 15, Dornbirn

Dimensionen: 8 Stockwerke, Höhe 27 m, Breite 13 m, Länge 24 m

Flächen: Individuelle Mietflächen von 100 m2 bis 1.600 m2

Design: Hermann Kaufmann

Fassade: Recyclingmetall Energiestandard: Passivhaustechnologie

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