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Langer Atem rettete Tabellenführer Austria auch im Derby

Tabellenführer Austria bleibt die Last-Minute-Torfabrik der T-Mobile-Bundesliga. Auch im rassigen 283. Derby am Sonntag gegen Rapid zogen die Violetten im Finish den Kopf aus der Schlinge.

„Rapid hat uns das Leben sehr schwer gemacht“, gestand Austria-Trainer Georg Zellhofer. „Unterm Strich zwei verlorene Punkte, da war mehr drinnen“, analysierte sein Gegenüber Peter Pacult, dessen Truppe sich als moralischer Sieger fühlen durfte, 1:0 und 2:1 in Führung lag und zusätzlich die Stange traf.

Sucht man nach den Erfolgsgeheimnissen des aktuellen Tabellenführers, dann stolpert man zwangsläufig über die zahlreichen entscheidenden violetten Treffer im Finish. Nicht weniger als sechs Austria-Tore fielen nach der 80. Minute und retteten unterm Strich gleich neun Punkte. Neun Punkte, die den Unterschied zwischen Rang eins und Platz sieben ausmachen.

„Wir geben einfach nicht auf. Das macht uns so stark“, meinte Torschütze Aigner. „Wir haben Charakter und den absoluten Willen, nicht verlieren zu wollen“, analysierte Zellhofer, dessen Kicker fünf Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger Salzburg und LASK aufweisen und daheim weiter unbesiegt sind. Der Austria-Chefcoach weiß aber auch: „Wir sind gegen Rapid nie wirklich in Tritt gekommen. Spielerisch war die Leistung nicht das Gelbe vom Ei.“

Pacult stolz auf seine Mannschaft
Richtig stolz auf seine Truppe war hingegen Rapid-Coach Pacult, der mit einem klugen 4-5-1-System und der Nicht-Aufstellung von Abwehr-Routinier Mario Tokic überraschte. „Wir haben ein tolles Spiel gezeigt. Kompliment an die Mannschaft. Dass wir spielerisch derart stark waren, hat mich äußerst positiv überrascht. Das war eine sehr positive Leistung“, so Pacult, der die Partie jedoch größtenteils von der Tribüne aus verfolgten musste.

Schiri Thomas Steiner verbannte den Rapid-Trainer bereits in der 36. Minute dorthin, wo er dann mitten unter Austria-Fans Platz nehmen musste. Ein nicht geahndeter Ellbogencheck von Austrias Milenko Acimovic in Richtung Andreas Dober hatte Pacults Puls in die Höhe getrieben. Als dann wenig später Veli Kavlak nach Foul an Yüksel Sariyar Gelb sah, platzte dem Floridsdorfer der Kragen. „Aber ich habe den Schiedsrichter nicht beleidigt, habe nur Scheißdreck geschrien“, berichtete Pacult, der auch danach (verbotenerweise) des öfteren Kontakt mit seinem Co Zoran Barisic und seinen Schützlingen suchte.

Den Sack zumachen hätte Joker Mate Bilic können, der in der 67. Minute ins Spiel kam, in der 70.Minute auf 2:1 für Rapid stellte und in der 79. Minute die Stange traf. „Es war ein sehr gutes Derby mit vielen Chancen. Wir müssen zufrieden sein, denn die Austria ist die beste Mannschaft der Liga“, meinte Bilic. Rapid bleibt auch mit dem Remis voll in der Liga-Spitzengruppe, auf Platz zwei fehlt nur ein Punkt.

Es war auch ein Derby, bei dem der ins Horr-Stadion gekommene Teamchef Josef Hickersberger voll auf seine Rechnung kam. Von den 27 eingesetzten Spielern waren 19 Österreicher.

Die späten Entscheidungstreffer der Austria in der Bundesliga 2007/08:
2. Runde: Austria – LASK 1:1 – Schiemer (85.)
4. Runde: Ried – Austria 0:1 – Kuljic (81.)
13. Runde: Salzburg – Austria 0:1 – Sulimani (91.)
14. Runde: Austria – Ried 2:1 – Mair (85.), Gercaliu (90.)
15. Runde: Austria – Rapid 2:2 – Aigner (85.)

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