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Landesgericht Salzburg zieht in Ersatzquartier: Heiße Phase gestartet

Die Übersiedlung des Landesgerichts Salzburg ist ein wahrer Kraftakt.
Die Übersiedlung des Landesgerichts Salzburg ist ein wahrer Kraftakt. ©APA/GINDL
Seit einer Woche zieht das Landesgericht Salzburg wegen der bevorstehenden Generalsanierung des 106 Jahre alten Altstadt-Gebäudes in zwei Ersatzquartiere. Am Freitag begann die intensivste Phase: Der gesamte Strafbereich übersiedelt in die Weiserstraße 22 in den Stadtteil Schallmoos. Hunderte Möbel und Kartons werden in Containern verladen und mit einem Spezialkran auf Lkws gehoben.
Umzug in Ersatzquartier
Spezialkran im Einsatz

An den drei Umzugswochenenden im Mai müssen insgesamt 4.600 Möbelstücke und tausende Kartons übersiedelt werden. Rund 250 Bedienstete, Rechtspraktikanten und Richteramtsanwärter wechseln ihr Quartier. Wie viele Akten anfallen, ließ sich nicht eruieren. Allein das Archiv ergibt umgerechnet 9,5 Laufkilometer an Akten, veranschaulichte Landesgerichtspräsident Hans Rathgeb am Freitag im APA-Gespräch. Bereits zu Christi Himmelfahrt wurde das Präsidium, der Rechtsmittelsenat in Zivilsachen, das Firmenbuch und das Archiv in die Magazinstraße 4a transferiert. Schon das Firmenbuch zählte 60.000 Akten.

“Bis jetzt ist alles ideal verlaufen”

Die logistische Herausforderung des Umzugs ist enorm. Rathgeb zog eine positive Zwischenbilanz: “Bis jetzt ist alles ideal verlaufen. Wir haben gesehen: Es ist von uns alles hervorragend geplant und organisiert. Die Spedition arbeitet hoch professionell. Kein Möbelstück wurde bisher beschädigt, kein Akt ist abhandengekommen.” Schon in der Vorwoche seien die Umzugskartone in den dafür vorgesehenen Büros “punktgenau” angekommen. “Es musste nichts mehr umgestellt werden”, sagte der Landesgerichtspräsident. Am Montag hätten das Telefon und die EDV gleich nach der Installierung problemlos funktioniert. “Deshalb sind wir sehr zuversichtlich, dass auch jetzt alles nach Plan läuft und wir kommenden Dienstag voll arbeitsfähig sind.”

Viel Betrieb im Justizgebäude

An diesem Wochenende wird das Interieur von 60 Zimmern des Justizgebäudes in die Weiserstraße geliefert. Die Beschäftigten der betroffenen Abteilungen – Richter, Staatsanwälte und Kanzleibedienstete – haben schon die Tage zuvor alles verpackt. “Sie sind alle extrem motiviert”, lobte Rathgeb. Für Freitag wurden sie dienstfrei gestellt, außer einige wenige, die dem Journaldienst zugeteilt wurden. Im Justizgebäude herrschte dennoch emsiger Betrieb. Dutzende Speditionsmitarbeiter gingen ans Werk. Sie schoben Kästen und Schreibtische über eine Holzrampe zu zwei geöffneten Fenster, an deren Außenseite der Container angedockt war. Nachdem mehrere Männer die Möbel verstaut hatten, hievte der Spezialkran den Container auf Straßenniveau und hob ihn auf einen Tieflader. In der Weiserstraße wurden die Möbel über einen Außenlift ins Gebäude transportiert.

Generalsanierung dauert drei Jahre

Schon am kommenden Dienstag sollen dort Haftprüfungsverhandlungen und Vernehmungen von Häftlingen stattfinden. Am Donnerstag sind die ersten Strafverhandlungen in der Weiserstraße geplant: Zwei Prozesse wurden in den Sälen E10 und E08 anberaumt. Am letzten Maiwochenende übersiedelt dann noch die Zivil- und Konkursabteilung in das ehemalige Zollamtsgebäude. Nach der Generalsanierung, die rund drei Jahre dauern soll, kehrt das Gericht mit all seinen Abteilungen wieder in die “Heimat” in die Salzburger Altstadt zurück.

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