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Kunsthalle Wien denkt über generellen Tag bei freiem Eintritt nach

Gratis Eintritt in die Kunsthalle Wien?
Gratis Eintritt in die Kunsthalle Wien? ©APA (Sujet)
Nicolaus Schafhausen, Direktor der Kunsthalle Wien, blickt zufrieden auf das Jahr 2015 zurück. Aufgrund der guten Besucherzahlen denkt er auch über eine Ausweitung des Gratiskonzepts nach.

Nicolaus Schafhausen denkt über eine Ausweitung des Gratiskonzepts und einen generellen Tag bei freiem Eintritt pro Woche in der Kunsthalle Wien nach. “Kultur für alle ohne finanzielle Hürde ist für mich ein enorm kulturpolitisches Statement”, unterstrich der gebürtige Düsseldorfer: “Ich würde mir wünschen, wenn wir das zumindest teilweise fortführen könnten.”

Immerhin habe man die Zahl der Besucher beim “Politischen Populismus”, der bis dato rund 22.000 Gäste anlockte, im Vergleich zu anderen Ausstellungen der Größenordnung verdoppelt. Und rund ein Viertel davon sei explizit wegen des kostenlosen Eintritts gekommen. Deshalb suche er derzeit Sponsoren, um zumindest einen Tag in der Woche kostenlos öffnen zu können: “Das geht nicht unter 100.000 Euro.”

Kunsthalle Wien mit Besucherzahlen zufrieden

Überhaupt zeigte sich Schafhausen mit den Besucherzahlen des abgelaufenen Jahres zufrieden. “Insgesamt haben wir 2015 unser vorgegebenes Ziel von 70.000 Besuchern mit 69.911 erreicht. Ich denke, das ist eine ziemlich gute Landung.” Wenn man die Schließtage abziehe, liege der Schnitt bei 242 Besuchern pro Tag, was im internationalen Vergleich eine sehr gute Zahl sei, zumal man keine Besucher bei Arbeiten im öffentlichen Raum oder der Toiletten mitrechne, sondern dezidiert nur Ausstellungsbesucher.

Die Größenordnung von 70.000 wolle man auch im aktuellen Jahr halten, denn allein organisatorisch sei klar: “200.000 Besucher kann so eine Einrichtung gar nicht schaffen.” Bei der Subventionshöhe liege 2016 bei 3,850.000 Euro, wobei der Eigenfinanzierungsanteil der Kunsthalle zwischen zehn und 15 Prozent betragen dürfte.

Neun Ausstellungen für 2016 geplant

Die Besucher will man dabei mit neun Ausstellungen locken, die heuer gezeigt werden. Ein gewisses Überthema sei dabei der Blick zurück auf die Moderne, so Schafhausen. Am Beginn steht ab 19. Februar die Schau “One, No One and One Hundred Thousand”, die anhand der Gruppe Oulipo das Zusammenspiel von selbst auferlegten Regeln und Kreativität beleuchtet. “Es ist ein Projekt über das Kuratieren an sich”, so Schafhausen. Am 11. März startet mit “The Promise of Total Automation” die nächste Gruppenausstellung, die sich dem Verhältnis von Maschine und Mensch widmet. “L’Exposition Imaginaire” will ab 15. April das Format der klassischen Ausstellung an sich hinterfragen, wobei das genaue Erscheinungsbild noch erarbeitet werde. “Es wird ein schönes visuelles Environment, in dem man sich hoffentlich gerne aufhält”, so der Kunsthallen-Chef.

Ab 8. Juni widmet man sich mit “Andrea Büttner. Bettler und iPhones” der ersten Einzelkünstlerin und deren Fokus auf von sozialen Themen geprägte Kunst, bevor am 29. Juni mit “Beton” die nächste Gruppenausstellung folgt, bei der die Auseinandersetzung von Künstlern wie Isa Genzken oder Tom Burr mit dem ideologisch aufgeladenen Baustoff der 1960er und -70er im Mittelpunkt steht. Ab 15. Juli wird Nathalie Du Pasquier, Mitbegründerin des Designkollektivs Memphis, die erste umfassende Schau überhaupt gewidmet, bevor am 26. Oktober die Werke im Rahmen des Preises der Kunsthalle gewürdigt werden.

Das Jahresende bestreiten dann erneut zwei Einzelkünstler, wenn ab 11. November Florian Hecker in “Halluzination, Perspektive, Synthese” Moderne Kompositionstechniken aus der Perspektive der Kunst beleuchtet und ab 2. Dezember der Filmemacher und Kurator CS Leigh mit “The Camera Never Lies (Even When I Do)” geehrt wird. Hinzu kommen Projekte wie das einer Pop-Up-Bibliothek, bei der für neun Tage ab 30. Jänner die 16.000 Bände der Kunsthallen-Hausbibliothek der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

(APA/Red)

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