AA

"Krüppellied"-Tweet: Kritik rund um SPÖ-Mitarbeiter von ÖVP und FPÖ

Erneut Kritik rund um einen SPÖ-Mitarbeiter
Erneut Kritik rund um einen SPÖ-Mitarbeiter ©APA
Sowohl die Freiheitlichen als auch die ÖVP äußerten Kritik rund um einen SPÖ-Mitarbeiter Paul Pöchhacker, der während des Präsidentschaftswahlkampf mit einem geschmacklosen Tweet in Richtung Norbert Hofer für Aufmerksamkeit sorgte.
SPÖ zur Causa Silberstein
Hundstorfer entschuldigt sich

Im Tweet hatte Pöchhacker, der für die Umfrage-Analyse zuständig ist, dem nach einem Unfall behinderten FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer Helmut Qualtingers “Krüppellied” gewidmet, sich danach aber entschuldigt. Nach dem gefeuerten Wahlkampf-Berater Tal Silberstein, den Pöchhacker in dieser Funktion nachgefolgt ist, stellt dies nun eine weitere Kontroverse im SPÖ-Team dar.

SPÖ-Mitarbeiter nach geschmacklosem Tweet im Visier von ÖVP und SPÖ

Kritik am Einsatz Pöchhackers kommt etwa von Barbara Krenn, welche die ÖVP-Liste in der Steiermark anführt. Auf Facebook schrieb die Gastronomin, die im Rollstuhl sitzt: “Ich habe dieses Posting damals als vollkommen jenseitige Aussage und sehr verletzend empfunden. Dass solche Aussagen jetzt jemanden für Höheres qualifizieren, ist schwer zu verdauen.” Sie glaubt allerdings daran, “dass Menschen sich ändern können und hoffe schwer, dass das in diesem Fall auch so ist”.

“Tweet, dessen Inhalt ich bis heute zutiefst bereue”

In der SPÖ-Zentrale versuchte man zu beruhigen. “Das war ein Fehler, der Mitarbeiter hat damals den Tweet sofort wieder gelöscht und sich entschuldigt”, hieß es dort auf APA-Anfrage. Neu im Team sei Pöchhacker nicht, es handle es sich um ein “Urgestein” in der Partei. Zudem sei er nach dem Tweet nicht im Präsidentschaftswahlkampf des damaligen SPÖ-Präsidentschaftskandidaten Rudolf Hundstorfer involviert gewesen, der sich persönlich bei Hofer entschuldigt hatte.

Auch Pöchhacker selbst entschuldigte sich nun persönlich bei Hofer. In einem Brief von Samstag sprach er von einem “Tweet, dessen Inhalt ich bis heute zutiefst bereue”. Der Beitrag sei nach wenigen Stunden gelöscht worden. Aufgrund der aktuellen Berichterstattung der Tageszeitung “Österreich” sei es ein Bedürfnis, “Sie nochmals aufrichtig um Verzeihung für die Kränkung Ihrer Person und Ihrer Familie durch meinen achtlosen und völlig unangemessenen Twitter-Beitrag zu bitten”.

FPÖ: Kickl und Strache mit Kritik gegen SPÖ-Berater

Auch der FPÖ lässt das Wahlkampf-Team der SPÖ keine Ruhe. So kritisierte Generalsekretär Herbert Kickl am Sonntag den Einsatz von Paul Pöchhacker, der im Präsidentschaftswahlkampf durch einen geschmacklosen Tweet gegen den freiheitliche Kandidaten Norbert Hofer aufgefallen war. Im Fall des gekündigten SPÖ-Beraters Tal Silberstein forderte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache weitere Konsequenzen. “Mit Erstaunen habe ich die Berufung von Paul Pöchhacker ins Wahlkampfteam von (Bundeskanzler Christian, Anm.) Kanzler Kern zur Kenntnis genommen”, meinte Kickl. Es sei mehr als erstaunlich, dass der SPÖ-Obmann ausgerechnet jenen Mitarbeiter in sein Team hole, der im Präsidentschaftswahlkampf mit einem “abfälligen Posting über Behinderte” negativ aufgefallen sei. Es liege nun an Kern zu erklären, warum er ihn mit einem Managerposten belohne, forderte Kickl ein Statement des Kanzlers.

Ebenfalls Kern in der Pflicht sieht Strache in der Tageszeitung “Österreich” – allerdings in der Causa Silberstein. Nachdem bereits Kickl den Rücktritt des Bundeskanzlers gefordert hatte, meinte der FPÖ-Obmann: “Wie kann es sein, dass Personen wie Silberstein, die offenbar Teil eines internationalen kriminellen Netzwerks von Multimillionären sind, im Machtzentrum der Republik ein- und ausgehen? Wenn sich die schwerwiegenden Vorwürfe gegen ihn bestätigen, muss Kern die Konsequenzen ziehen.”

>> Alle Infos zur Nationalratswahl 2017

(APA/Red.)

  • VIENNA.AT
  • Nationalratswahl
  • "Krüppellied"-Tweet: Kritik rund um SPÖ-Mitarbeiter von ÖVP und FPÖ
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen