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Kritik der AK Wien: Arbeitstage bis zu 17 Stunden bei "Henry am Zug"

Missstände bei "Henry am Zug": Kritik an Arbeitsbedingungen bei Zug-Gastro von "Do&Co"
Missstände bei "Henry am Zug": Kritik an Arbeitsbedingungen bei Zug-Gastro von "Do&Co" ©APA (Sujet)
Dem Zug-Gastro-Anbieter "Henry am Zug" von Do&Co hat die Arbeiterkammer Wien (AK Wien) rechtswidrige Arbeitsbedingungen vorgeworfen. Trotz höchster zulässiger Tagesarbeitszeit von 12 Stunden laut Gastgewerbe-Kollektivvertrag, der für "Henry am Zug" bis 30. Juni galt, hätten die Mitarbeiter teils bis zu 17 Stunden am Stück arbeiten müssen.
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Klage der Arbeiterkammer

Dies beanstandete die AK Wien am Montag in einer Aussendung. Am Montag habe dazu am Wiener Arbeits- und Sozialgericht erneut eine Verhandlung stattgefunden. Die Spezialisten für das Verkehrswesen im Arbeitsinspektorat und die Finanzpolizei hatten laut AK das Ausmaß der Verstöße bei einer Schwerpunktaktion im Jänner 2016 aufgedeckt.

Keine Pausen und Ruhezeiten bei “Henry am Zug”

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens, das für die Verpflegung der ÖBB-Fahrgäste am Zug sorgt, seien Pausen und Ruhezeiten vorenthalten worden. “Wenn wir um 24 Uhr in Innsbruck ankamen, hatten wir oft schon um 4 Uhr früh wieder Dienstbeginn”, so eine ehemalige Mitarbeiterin. Diese vier Stunden Ruhezeit gab es aber auch nur, wenn es zu keiner Verspätung kam.

Laut Arbeitszeitgesetz ist allerdings nach Beendigung der Tagesarbeitszeit eine Ruhezeit von 11 Stunden einzuhalten, der laut Gastronomie-Kollektivvertrag auf 10 Stunden herabgesetzt werden kann, so die AK.

Klage bei der AK Wien: Mitarbeiter aßen am WC

Manche Mitarbeiter hätten auch am Zugs-Klo gegessen – denn nur dort hatte man seine Ruhe, so eine ehemalige Arbeitnehmerin, die mit Hilfe der AK Klage eingebracht hatte, laut Aussendung.

(apa/red)

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