“Ich kritisiere die Vorgehensweise bei der Abschiebung der kosovarischen Familie Halili und verstehe die Empörung der Oberndorfer”, zeigte sich Berthold am Freitag betroffen. Sie sprach damit Medienberichte an, wonach die Kinder der Familie direkt aus ihren Schulklassen abgeholt wurden.
Einzelne Asylfälle prüfen, auf Menschen hören
“Die Schule ist ein geschützter Raum für Kinder und das soll auch respektiert werden”, betonte die für Asylfragen zuständige Landesrätin. “Auch wenn der Kosovo als sicher gilt, müssen die einzelnen Asylfälle geprüft und die Menschen gehört werden. Ich erwarte mir qualitätsvolle Verfahren. Flüchtlinge müssen über ihr Asylverfahren Bescheid wissen. Auch wenn kein Asyl gewährt wird, ist es wichtig, dass die Menschen bei ihrer Heimkehr unterstützt werden”, kritisierte Berthold die geplante Verschärfung des Fremdenrechts durch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
NEOS kritisieren Art der Abschiebung
Entsetzt zeigte sich auch NEOS-Bildungssprecher Sebastian Huber über die Art und Weise des Polizeieinsatzes: “Auch wenn das Vorgehen der Polizei rechtlich gesehen gedeckt war – die kosovarische Familie hatte einen negativen Asylbescheid – so muss die Polizei und auch die zuständige Politik hier mehr Sensibilität und Mitgefühl an den Tag legen. Die Schule sollte ein geschützter Ort sein, der von Polizeieinsätzen bei Abschiebefällen eigentlich ausgenommen sein sollte”, so Huber. “Politik und Polizei haben bei diesem Einsatz alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann.”