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Kriminalstatistik für Wien: Trotz weniger Gewalt-Anzeigen bereits 17 Tötungsdelikte

Ein "Zehnjahrestief" wurde im ersten Halbjahr 2018 verzeichnet.
Ein "Zehnjahrestief" wurde im ersten Halbjahr 2018 verzeichnet. ©APA (Sujet)
Die Polizei Wien zieht zum ersten Halbjahr 2018 Bilanz: Deutliche Rückgänge gab es bei Einbrüchen, Fahrzeug-Diebstählen und Gewaltdelikten, dafür kam es zu bereits 17 Tötungsdelikten.
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Im ersten Halbjahr 2018 wurden in Wien knapp 15 Prozent weniger Anzeigen durch die Polizei an die Staatsanwaltschaft erstattet als in den ersten sechs Monaten 2017. Dies bedeutet für die Bundeshauptstadt “ein Zehnjahrestief”, sagte Michael Mimra, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes.

Genau 82.573 Anzeigen wurden von der Polizei bearbeitet, im ersten Halbjahr 2017 waren es noch 96.825 gewesen. Teils deutliche Rückgänge gab es bei Einbrüchen, Fahrzeug-Diebstählen, Gewaltdelikten und auch bei der Aufklärungsquote.

2018 in Wien bislang weniger Einbrüche als im Vorjahr

Wurden im ersten Halbjahr 2017 noch 3.141 Anzeigen wegen Einbrüchen erstattet, waren es heuer 2.196 und damit um 30 Prozent weniger. Pro Tag wird so im Schnitt in zwölf Wohnungen oder Häuser eingebrochen. Einen Rückgang um 22 Prozent gab es auch bei gestohlenen Fahrzeugen. Hier sanken die Anzeigen von 617 auf 484.

Ebenfalls deutlich weniger geworden ist die Zahl der Gewaltdelikte. Wurde in den ersten sechs Monaten 2017 noch 7.958 Anzeigen erstattet, waren es im Vergleichszeitraum 2018 insgesamt 7.062.

Bereits 17 Tötungsdelikte und mehr sexuelle Belästigungen

Dies ist ein Rückgang von elf Prozent. Gestiegen ist jedoch die Zahl der Tötungsdelikte. Insgesamt 17 gab es in den ersten sechs Monaten 2018, 16 davon seien geklärt, sagte Mimra. Im Mai wurde in einer Wohnung in Ottakring ein 32-Jähriger erstochen. Diese Tat ist nicht geklärt. Mit zwölf Tötungsdelikten waren es im ersten Halbjahr 2017 deutlich weniger gewesen.

“Eine Steigerung um rund zwölf Prozent gab es bei Sittlichkeitsdelikten”, sagte Mimra. Darunter fallen unter anderem sexuelle Belästigung, aber auch Vergewaltigungen. Einen Rückgang um zwölf Prozent gab es wiederum bei Suchtmitteldelikten. “Hier handelt es sich aber um Kontrolldelikte”, betonte Mimra. Die Anzeigen wegen Drogenvergehen gingen laut Mimra von rund 7.000 auf rund 6.000 zurück.

Boom bei Internetkriminalität hält weiter an

Konstant geblieben ist laut Polizei die Wirtschaftskriminalität in Wien. Hier gab es im ersten Halbjahr 2018 knappt 10.000 Anzeigen. Der Boom im Bereich Internetkriminalität hält weiter an. Hier wurden in den ersten sechs Monaten 2018 insgesamt 3.009 Anzeigen erstattet – um elf Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2017.

Die Aufklärungsquote sank von 42 Prozent im ersten Halbjahr 2017 auf 40 Prozent. Die Wiener Polizei forschte bis Ende Juni 2018 insgesamt 38.72 Tatverdächtige aus. Der Anteil der fremden Tatverdächtigen lag bei 51,4 Prozent – insgesamt 19.895 waren keine österreichischen Staatsbürger. Unter allen ausgeforschten Tätern stellten nach den Österreichern die Serben mit acht Prozent die meisten Fremden, gefolgt von vier Prozent Rumänen und drei Prozent Afghanen.

(APA/Red)

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