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Kraft vor Saisonfinale: "Freund und Prevc sehr stark"

Stefan Kraft hat nur mehr theoretischen Chancen auf Gesamtweltcup
Stefan Kraft hat nur mehr theoretischen Chancen auf Gesamtweltcup
Die Vorentscheidung im Skisprung-Weltcup ist in Oslo zumindest aus ÖSV-Sicht gefallen: Nach starken Auftritten des Deutschen Severin Freund und auch des Slowenen Peter Prevc sind die Chancen für Stefan Kraft auf den Gesamt-Weltcupsieg nur noch theoretisch. Vor dem Saisonfinale in Planica weist der 21-jährige Salzburger schon 175 Zähler Rückstand auf Freund auf.


Auf der umgebauten Skiflug-Schanze, die laut OK Weiten um die 250 m zulassen soll, gehen zwei Einzelbewerbe (Freitag, 15.15 Uhr und Sonntag, 10.00 nur Top 30) sowie ein Teambewerb (Samstag (10.00) in Szene. Selbst bei zwei Siegen von Kraft (200 Punkte) müssten die in Hochform befindlichen Freund und Prevc (94 Zähler Rückstand auf Freund) schon sehr patzen.

“Das mit dem Gesamt-Weltcup ist sicher schade, weil ich sehr knapp dran war, aber Severin Freund und Peter Prevc sind einfach gerade sehr stark. Ich habe alles probiert, aber wenn man vier mal hintereinander gewinnt, hat man es sich einfach verdient und das muss man neidlos anerkennen”, lautete die sportliche Analyse von Vierschanzen-Tourneesieger Kraft.

Der Salzburger betonte aber zurecht wie zufrieden er mit seiner Saison ist. “Was ich alles erleben habe dürfen und erreicht habe, das war extrem cool und werde ich sicher nie vergessen”, erklärte der aktuelle Weltcup-Dritte. Er freut sich auf einen “coolen Abschluss in Planica” und hofft, “noch gescheit weite Flüge” auszupacken.

Wendepunkt war wohl ein bisschen auch der Materialbruch in Trondheim, wo er als Führender in den zweiten Durchgang gegangen war. “In dem Moment hat es schon wehgetan. Als ich da rausgehüpft bin, die grüne Linie gesehen habe und mir gedacht habe, da komme ich leicht hin und dann passiert so ein Unglück”, erinnerte sich Kraft. Aber er sei froh, dass ihm nichts passiert ist. “Jetzt weine ich dem nicht mehr nach.” Und schließlich sei Severin Freund nicht einfach so vorne.

Sein Zimmerkollege Michael Hayböck spürt die lange Saison in den Knochen wie zugibt. “Das hat wohl jeder mitverfolgt, dass ich mir am Anfang der Saison leichter getan habe.” Aber er freut sich, dass ihm noch während der WM die Trendwende gelungen ist und er zuletzt beim “nordic tournament” wieder dreimal in den Top Ten gelegen ist.

Österreichs Equipe, die am Mittwoch die Abreise nach Slowenien angetreten ist, wird nur mit fünf Mann vertreten sein. Neben Kraft und Hayböck sind auch Gregor Schlierenzauer, Manuel Poppinger und Manuel Fettner im Team, einer muss am Samstag im Mannschaftsbewerb zuschauen und am Sonntag sind nur die Top 30 der Weltcupwertung für das Finale startberechtigt.

Die Zeichen auf den ersten deutschen Gesamtsieger seit Martin Schmitt 2000 stehen für Freund mit fünf Siegen und einem zweiten Platz in den vergangenen sechs Bewerben ausgezeichnet. Nach seinen Weltcupsiegen 17 und 18 zuletzt in Oslo könnte er nun als dritter Deutscher nach Jens Weißflog (1984/DDR) und Schmitt (1999, 2000) die große Kugel gewinnen.

Ob nach zwei Jahren Umbau das neue Schanzenprofil tatsächlich einen neuen Weltrekord zulässt, wird sich wohl erst am Donnerstag (Training, Qualifikation) richtig zeigen. Erst am 15. Februar dieses Jahres hat der Norweger Anders Fannemel in Vikersund den Weltrekord auf 251,5 m geschraubt und damit die Traummarke von 250 m überboten. Dies war am Tag davor auch Prevc gelungen (250 m). Warnung genug jedenfalls auch für Freund, denn Prevc ist auch ein ausgezeichnete Skiflieger. Der Slowene muss allerdings auch bei eigener guter Leistung auf einen Patzer Freunds hoffen.

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