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Kopftuch-Brösel für Arinc

Bulent &copy APA
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Der türkische Parlamentspräsident wird sogar in Wien von Kopftuch-Frage verfolgt - Kopftuch der Ehefrau von Arinc bei Staatsbesuch sorgt für Schlagzeilen.

Bei seinem Besuch in Wien wird der türkische Parlamentspräsident Bülent Arinc von der in seinem Heimatland heftig umstrittenen Kopftuchfrage verfolgt. Die türkischen Zeitungen hoben am Dienstag hervor, dass der Besuch in Österreich die erste offizielle Auslandsreise von Arinc’ Ehefrau Münevver sei. Münevver Arinc trägt das Kopftuch und kann deshalb in der Türkei an offiziellen Terminen ihres Mannes und Empfängen des Staatspräsidenten nicht teilnehmen. In der Türkei ist das Tragen des Kopftuchs in staatlichen Institutionen verboten.

An einem Treffen von Arinc mit Vertretern der in Österreich lebenden Türken in der türkischen Botschaft habe Münevver Arinc nicht teilgenommen, meldeten die Zeitungen am Dienstag. Auf Fragen nach dem Grund ihres Fernbleibens reagierte Arinc nach einer Meldung der Zeitung „Vatan“ gereizt. „Fragen Sie doch wenigstens an einem Ort wie Österreich nicht nach dem Kopftuch“, wurde Arinc zitiert. Der Politiker besucht als erster türkischer Parlamentspräsident seit 1995 Österreich.

Arinc, ein führendes Mitglied in der islamisch geprägten türkischen Regierungspartei AKP, hatte seine Gattin kurz nach dem Wahlsieg seiner Partei im November 2002 zu einem offiziellen Termin mit dem Staatspräsidenten mitgebracht und damit für Spannungen zwischen der AKP und den Militärs gesorgt. Seitdem war Münevver Arinc kaum noch in der Öffentlichkeit aufgetreten.

Redaktion: Claus Kramsl

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