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Konzert von Miley Cyrus in Wien: Bunt, vulgär und mit viel Zunge

Viel Gekreische, auch im Vorfeld: Konzert von Miley Cyrus.
Viel Gekreische, auch im Vorfeld: Konzert von Miley Cyrus. ©APA
Das (oftmals empörte) Getöse im Vorfeld des Österreich-Konzertes des gefallenen Disney-Stars war laut wie seit Lady Gaga nicht mehr. Miley Cyrus bot am Dienstag bei ihrem Konzert in der Wiener Stadthalle dann bloß eine bunte Pop-Show mit mehr oder weniger guten Hits, fragwürdigem Sound, knallbunten Tierkostümen - und ja, natürlich auch mit diversen vulgären Gesten.
Bilder der schrillen Show
Video von Miley "zu sexy"?

Miley Cyrus spreizte natürlich auch in der Stadthalle lasziv ihre Beine und berührte mit ihren Händen beim Song “Love, Money, Party” ihren Intimbereich. Aber, Eltern seid beruhigt, das hat man auf den Popbühnen dieser Welt schon viel vulgärer gesehen.

Dass die 21-Jährige aus Nashville das Publikum zweieinhalb Stunden bei einer gefühlten Raumtemperatur von 50 Grad dicht gedrängt warten ließ, war eher fragwürdig. So manche fiel kreidebleich um oder musste sich übergeben, bevor es schließlich mit “SMS (Bangerz)” auf der Bühne losging.

Miley Cyrus mit Botschaft für Mädchen

Da tanzten die Stofftiere auch schon neben den (teilweise recht korpulenten) Background-Damen. Miley hat nämlich eine wichtige Botschaft: “Mädchen sollten keine Angst haben, sie selbst zu sein”, hatte die Sängerin im Vorfeld der Tournee verkündet. Ihre Konzerte seien auch ein Versuch, Freiheit für Frauen zu repräsentieren. In wie weit dieses Anliegen transportiert wurde, blieb offen, aber zumindest hat sich Cyrus einen grellen Spaß mit Laser, Konfettiregen (zum abschließenden “Party In The USA”), Fantasie-Figuren und einem Ritt auf einem überdimensionalen Hotdog erlaubt.

“Wrecking Ball” – stilvoll von Miley im Glitzerkleid alleine auf der Bühne dargeboten, unterlegt mit einem einfachen, aber schönen Lichteffekt – war der Höhepunkt des Abends. Das sonst eher unötige Heavy Metal-artige, übersteuerte Getöse der Band und allzu heftige Beats waren vielleicht als rebellischer Ausdruck gedacht, wirkten aber ebenso aufgesetzt wie Cyrus’ Versuch, sich durch Bespucken des Publikums mit Mineralwasser oder “zertrümmern” einer aufblasbaren Gitarre punkig zu geben.

Cover-Versionen überzeugten bei Konzert

Die Coverversionen “Lucy In The Sky With Diamonds” (Beatles), “Hey Ya!” (Outkast) und “Jolene” (Dolly Parton) – letztere beide auf einer kleinen zweiten Bühne im hinteren Teil des Saales im “Acoustic Set” dargeboten – waren Mileys eigenen Stücken weit überlegen – aber überzeugend performt. Und vielleicht findet die Tochter des Country-Stars Billy Ray Cyrus mit einer frechen Mischung aus Pop und Country – wie im Lied “4 x 4” – noch noch ihren eigenen, unverwechselbaren Stil.

Immerhin: Wenn Miley Cyrus neben ihrer grellen Bühnenshow mal nur mit ihrem eigenen Gesang und Tanz auskam, stieg die Stimmung ordentlich  – bleibt abzuwarten, ob der junge Popstar dieses Potenzial in Zukunft vielleicht doch wieder mehr betonen wird.

(APA/Red.)

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