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Köpfungsvideo: Iraks Regierung fordert Weltgemeinschaft zum Eingreifen auf

Video: Islamlischer Staat will US-Journalisten Foley enthauptet haben.
Video: Islamlischer Staat will US-Journalisten Foley enthauptet haben. ©AP
Nach der Veröffentlichung eines Videos durch die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS), das die Enthauptung des US-Journalisten James Foley zeigen soll, hat die irakische Regierung die internationale Gemeinschaft zum Eingreifen aufgerufen.
US-Journalist James Foley
Köpfungsvideo veröffentlicht

Die Jihadisten seien nicht nur eine Bedrohung für einige Bevölkerungsgruppen im Irak, sondern für die ganze Welt, sagte Außenminister Hoshiyar Zebari am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Sein Land sei auf die Unterstützung anderer Länder angewiesen, um die Islamisten zurückzudrängen, betonte Zebari.

Das von IS-Kämpfern veröffentlichte Video mit dem Titel “Eine Botschaft an Amerika” soll die Enthauptung eines US-Journalisten zeigen. Es handle sich dabei um James Foley, der vor zwei Jahren in Syrien entführt wurde. In dem Video wird zudem ein zweiter Mann vorgeführt, der Steven Sotloff genannt wird, einem weiteren verschleppten US-Journalisten. Ob auch er sterbe, hänge von US-Präsident Barack Obama ab. Die USA fliegen Luftangriffe gegen den IS im Nordirak.

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foley1 ©Archivbild: Foley im Juli 2012 in Aleppo, Syrien. (Bild: AP)

“Botschaft” der IS an die USA

Das Internet-Video zeigt zunächst Fernsehbilder von Obama, wie er die jüngsten Luftangriffe auf Stellungen der IS im Irak bekannt gibt. Anschließend ist ein kniender Mann zu sehen, bei dem es sich um Foley handeln soll. Dieser ruft seine Familie und Freunde auf, gegen die amerikanische Regierung als “eigentlichen Mörder” vorzugehen. Danach wird gezeigt, wie der maskierte Mann das Messer an Foleys Kehle ansetzt. Die Enthauptung selbst ist nicht zu sehen, es folgt ein Schnitt auf ein Standbild, welches den abgetrennten Kopf Foleys auf seinem Körper zeigt.

Terrorist könnte Brite sein

In dem Video, das die Enthauptung des US-Journalisten James Foley im Irak zeigen soll, ist möglicherweise ein Kämpfer der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) aus Großbritannien zu sehen. “Auf den ersten Blick scheint es eine britische Person zu sein. Wir werden noch weiter untersuchen müssen, um ganz sicher zu gehen, dass das der Fall ist”, so Außenminister Philip Hammond am Mittwoch zur BBC.

Der Mann, der in dem Video mutmaßlich den US-amerikanischen Fotografen James Foley tötet, habe einen britischen Akzent. Das Video sei ein “entsetzliches Beispiel für die Brutalität dieser Organisation”, sagte Hammond. Der Regierung sei seit langem bekannt, dass viele britische Staatsbürger in Syrien und im Irak für extremistische Gruppen kämpften. Der britische Premier David Cameron kündigte indes an, seinen Urlaub zu unterbrechen. In London wolle er dann mit Hammond und Vertretern anderer Ministerien zusammentreffen.

Maliki kündigte Rückzug an

Iraks Außenminister Zebari bestätigte indes, dass sich die kurdischen Minister wieder der Zentralregierung in Bagdad angeschlossen hätten. Er sei in die Hauptstadt zurückgekehrt, um sein Amt als Außenminister auszufüllen, erklärte der Kurde. Aus Protest gegen den bisherigen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki hatten Sebari und seine kurdischen Kollegen vor einigen Wochen das Kabinett verlassen. Der Schiit Maliki hatte die Kurden mit der Behauptung empört, sie würden den IS-Kämpfern im Norden des Landes Schutz gewähren. Mittlerweile hat Maliki auch auf internationalen Druck hin seinen Rückzug angekündigt. (APA, Red.)

US-Journalist James Foley

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foley3 ©Archivbild: Journalist James Foley im Mai 2011 während eines Interviews in Boston. (Bild: AP)
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foley2 ©Archivbild: Foley im April 2011 in Bengasi, Libyen. (Bild: AP)
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