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"Kochsalzlösungsarzt" wurde schuldig gesprochen

51 Zeugen sagten beim Prozess gegen den Arzt aus.
51 Zeugen sagten beim Prozess gegen den Arzt aus. ©Eckert
Feldkirch - Jener Vorarlberger Arzt aus dem Oberland, der Kochsalzlösung als heilendes Medikament verkauft hatte, wurde heute am Landesgericht Feldkirch verurteilt. 
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Von: Christiane Eckert/VOL.AT

Allein die Beratung über die gestellten Beweisanträge dauerte über zwei Stunden. In den Schlussplädoyers holten Staatsanwalt und Verteidiger nochmals alle Argumente hervor, warum sie den angeklagten 69-jährigen Mediziner für schuldig, beziehungsweise unschuldig halten. „Er hat den Menschen falsche Hoffnungen gemacht und es verstanden, ihnen jeden Zweifel zu nehmen“, ist für Markus Fußenegger klar, dass der Mann ein Betrüger ist. Dass er sich verrannt habe, so Fußenegger, sei vielleicht anfangs der Fall gewesen, aber zunehmend habe er erkennen müssen, dass es sich bei den Versprechungen um Märchen handelt.

18 Monate Haft

Nach zweieinhalbstündiger Beratung dann das Urteil: Schuldig des gewerbsmäßigen schweren Betruges mit einem Schaden von 62.000 Euro. 25 Opfern werden Schadenersatzbeträge zugesprochen. Der Arzt wird zu sechs Monaten unbedingter Haft sowie 12 Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. „Sie haben immer wieder von Heilung gesprochen und keinerlei Zweifel über die Wirksamkeit der Ampullen geäußert“, begründet Richterin Sonja Nachbar, warum das Ganze sehr wohl eine Täuschung und ein Betrug war. Der Aufschlag sei 30 % gewesen, das erfüllt das Kriterium einer Bereicherung. Beide Seiten, sowohl Staatsanwalt als auch Verteidigung kündigten bereits an, die Entscheidung zu bekämpfen.

(Red.)

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