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Knalleffekt: Trainer Adi Hütter verlässt Red Bull Salzburg - Auffassungsunterschiede

Hütter geht wegen Auffassungsunterschieden.
Hütter geht wegen Auffassungsunterschieden. ©APA
Paukenschlag bei Red Bull Salzburg: Die Bullen und Trainer Adi Hütter gehen nach nur einem Jahr getrennte Wege. Double-Gewinner Red Bull Salzburg muss sich auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben. 

Die Wege von Adi Hütter und Red Bull Salzburg trennen sich bereits nach einem Jahr wieder – und das trotz des Double-Gewinns. Hintergrund dürften laut Bericht der “Salzburger Nachrichten” Auffassungsunterschiede sein. Beide Parteien haben sich am Montag in beiderseitigem Einvernehmen und mit sofortiger Wirkung getrennt. Der Vertrag des 45-jährigen Vorarlbergers wäre noch eine Saison gelaufen.

Hütter hat andere Pläne als der Verein

Bereits seit Tagen soll es zwischen dem 45-jährigen Chefcoach und den Sportdirektoren Jochen Sauer und Christoph Freund zu intensiven Gesprächen über die Zukunft gekommen sein. Es soll sich dabei immer mehr herausgestellt haben, dass sich Hütter nicht mehr voll und ganz mit der Ausrichtung des Vereins in den kommenden Jahren identifizieren kann:

“Nach eingehenden und intensiven Gesprächen, die wir sehr respektvoll sowie ganz offen und ehrlich geführt haben, sind wir gemeinsam und einvernehmlich zur Entscheidung gelangt, anhand der unterschiedlichen zukünftigen Zielsetzungen ab sofort getrennte Wege zu gehen”, sagte Salzburgs General Manager Jochen Sauer. Und Hütter wurde in der Vereinsaussendung so zitiert: “Nach mehreren offenen, guten und intensiven Gesprächen, sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, getrennte Wege zu gehen. Nach einem sehr erfolgreichen Jahr kann ich mich mit einem guten Gefühl von Red Bull Salzburg verabschieden.”

Kaderpolitik könnte schuld sein

An mangelndem Erfolg dürfte Hütter jedenfalls nicht gescheitert sein, denn trotz des Scheiterns gegen Malmö in der Champions-League-Qualifikation erreichte er mit dem nationalen Double die Vorgaben des Vereins zu hundert Prozent. In der Europa League schaffte man es nach einem fixierten Torrekord in der Gruppenphase ins Sechzehntelfinale, wo gegen den spanischen Topclub Villarreal Endstation war. Die “Nachbesprechungen” sollten also eher positiv ausgefallen sein.

Gemunkelt wird jedoch, dass die Kaderpolitik schuld sein könnte: Viele Stammspieler haben den Verein verlassen bzw. wurden verkauft, einige gingen zu RB Leipzig in die deutsche Bundesliga. Die Bullen hatten schon im Laufe der vergangenen Saison mit Sadio Mane, Alan und Kevin Kampl wichtige Stützen verloren. Nun folgte durch die Abgänge von Andre Ramalho, Peter Gulacsi, Stefan Ilsanker und voraussichtlich auch Marcel Sabitzer ein weiterer Aderlass.

Mit den Einkäufen hält sich Salzburg dagegen bislang auffallend zurück,  bisher wurden erst zwei Spieler verpflichtet, ein Innenverteidiger lässt weiter auf sich warten. Stattdessen setzt man vermehrt auf Eigenbauspieler aus der Jugend, die aber die hohen Erwartungen in der Liga erfüllen müssen. Hütter hatte wohl seine Bedenken und ließ das “hundertprozentige Commitment” vermissen, das Sportdirekter Jochen Sauer fordert.

Möglicher Nachfolger im Gespräch

Bereits vor Hütters Abgang wurde in spanischen Medien davon berichtet, dass der ehemalige Barcelona-Stürmer Oscar Garcia ein Trainerangebot aus Salzburg vorliegen haben soll. Die Mozartstädter wollen jedenfalls bis zum Trainingsstart am 27. Juni einen Nachfolger gefunden haben.

Adi Hütter in der deutschen Bundesliga?

Ganz überraschend kam das Ende von Hütter nicht. Der Ex-Altach-Trainer hatte auch nach dem fixierten Double-Gewinn darauf verzichtet, seinen Verbleib in Salzburg zu bestätigen. In Pressekonferenzen hatte er zudem angedeutet, dass er einen Karriereplan im Kopf habe, ihn die deutsche Liga sehr reize. Seine Vorgänger als Liga-Meistertrainer Peter Stöger (Austria/2013/FC Köln) und Schmidt haben ja den Sprung in die Liga des Weltmeisters geschafft. Vielleicht schafft auch der 45-jährige Vorarlberger einen ähnlichen Aufstieg. (en/APA)

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