Das Kinder- und Jugendbuchfestival (KIJUBU) in St. Pölten ist aufgrund einer expliziten Warnung vor einem Anschlag abgesagt worden. Am Montagnachmittag sei ein handschriftlicher Drohbrief eingegangen, der an eine teilnehmende Schule gerichtet war, so Brigitte Schlögl, Hauptveranstalterin und Geschäftsführerin der NÖ Museums Betriebs GmbH.
Drohbrief: KIJUBU in St. Pölten abgesagt
“Vor allem der Umstand, dass sich das Festival an die besonders schutzbedürftige und sensible Besuchergruppe der Kinder und Jugendlichen richtet, macht die Absage aller im Rahmen von KIJUBU geplanten Aktivitäten zu einer Notwendigkeit”, so die Information auf der Homepage.
Das NÖ Landesamt für Verfassungsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, noch am Montagabend wurde eine Krisensitzung einberufen. “Der Inhalt des Drohbriefes war ein Anschlag im Rahmen der Veranstaltung”, sagte Polizeisprecher Thomas Heinreichsberger. Das Drohschreiben habe einen “sehr detaillierten Inhalt” gehabt, der Verfasser habe sich offensichtlich “mit der Materie befasst”, was Örtlichkeiten und Zeitpläne des KIJUBU betraf.
Sicherheitsvorkehrungen im Kulturbezirk
Von einem islamistischen Hintergrund sei vorerst nicht auszugehen, betonte Heinreichsberger. Seitens der Polizei seien noch am Montag “alle Maßnahmen getroffen” worden. So seien alle Objekte – auch mit Sprengstoffspürhunden – durchsucht worden, gefunden habe man jedoch nichts. Die Absage des KIJUBU sei letztlich durch den Veranstalter erfolgt.
Da “Normalbetrieb” laufe, wurde im Kulturbezirk St. Pölten, insbesondere beim Landesmuseum NÖ, bei der NÖ Landesbibliothek und beim Festspielhaus, die Polizeipräsenz verstärkt. Das KIJUBU hätte von heute, Dienstag, bis Sonntag stattfinden sollen. Im Mittelpunkt des Festivals stehen Lesungen, Workshops und Treffen mit Autoren.
(APA/Red)