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Kim will Trump für Drohungen "teuer bezahlen" lassen

Der nordkoreanische Machthaber nannte Trump "geistesgestört"
Der nordkoreanische Machthaber nannte Trump "geistesgestört" ©APA (AFP)
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un hat US-Präsident Donald Trump nach dessen jüngsten Drohungen gegen sein Land gewarnt, er werde dafür "teuer bezahlen".

“Ich werde den Mann, der die Hoheit über das Oberkommando in den USA hat, für seine Rede teuer bezahlen lassen”, in der Trump Nordkorea mit der “völligen Zerstörung” gedroht hatte, wurde Kim am Freitag von der Staatsagentur KCNA zitiert.

Kim nannte Trump zudem einen geistesgestörten Greis und kündigte Vergeltung an: “Ich werde den geistig umnachteten, senilen Amerikaner sicher und endgültig mit Feuer bändigen”, erklärte er. Trumps Äußerungen seien “die grimmigste Kriegserklärung in der Geschichte”. Sie hätten ihn aber nicht eingeschüchtert und würden ihn auch nicht aufhalten, betonte Kim. Er sei vielmehr überzeugt, dass er den richtigen Pfad gewählt habe und diesem Weg bis zum Schluss folgen müsse.

Trump werde für seine Rede vor den Vereinten Nationen “teuer bezahlen”. Jetzt, da der US-Präsident ihn und sein Land vor den Augen der Welt beleidigt habe, ziehe Nordkorea ernsthaft in Erwägung, eine “harte Gegenmaßnahme auf höchstem Niveau in der Geschichte” auszuüben. Welche Schritte er konkret ergreifen werde, sagte Kim nicht.

Will Nordkorea Wasserstoffbombe testen?

Einem Medienbericht zufolge spielt Nordkorea mit dem Gedanken, eine Wasserstoffbombe auf dem Pazifischen Ozean zu testen. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag berichtete, sagte der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho, er glaube, sein Land könne einen solchen Test im bisher nicht dagewesenen Ausmaß in Erwägung ziehen. Ri antwortete dies auf die Frage, was Machthaber Kim gemeint habe, als er nach der Drohung von Trump von “harten Gegenmaßnahmen” gesprochen habe. Er wisse aber nicht genau, was Kim vorhabe, so Ri.

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Trump droht mit “totaler Vernichtung”

Trump hatte Nordkorea am Dienstag in einer Rede vor der UNO-Vollversammlung in New York mit “totaler Vernichtung” gedroht. In Anspielung auf Kims Raketentests sagte er: “Der Raketenmann ist auf einer Selbstmordmission für sich selbst und sein Regime.” Am Donnerstag ordnete Trump per Dekret neue Sanktionen gegen Nordkorea an.

Trumps Rede rief jedoch auch unter Verbündeten Kritik hervor. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte der Deutschen Welle: “Ich bin gegen eine solche Drohung.” Sie halte “jede Art von militärischer Lösung für absolut unangemessen” und setze stattdessen auf diplomatische Bemühungen. In dieser Frage gebe es “einen klaren Dissens” mit Trump.

Der Konflikt heizt sich seit Monaten auf. Anfang der vergangenen Woche hatte der UNO-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Pjöngjang wegen dessen Atomtests am 3. September deutlich verschärft.

Nordkorea hatte die Weltgemeinschaft in den vergangenen Wochen nicht nur mit seinem sechsten Atomwaffentest, sondern auch mit Raketentests in Unruhe versetzt. Der Konflikt mit dem ostasiatischen Land steht deshalb im Zentrum des derzeitigen einwöchigen Treffens von Staatenlenkern aus aller Welt am UNO-Hauptquartier in New York.

Mugape greift Trump an

Unterdessen attackierte selbst Simbabwes umstrittener Langzeitpräsident Robert Mugabe Trump scharf. “Einige von uns waren peinlich berührt, wenn nicht gar verängstigt von der scheinbaren Rückkehr des biblischen Giganten Goliath”, sagte der 93-Jährige am Donnerstag bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung. Mugabe richtete sich auch direkt an Trump und sagte: “Bitte blasen Sie ihre Trompete doch auf eine musikalische Art und Weise in Richtung der Werte der Einheit, des Friedens, der Kooperation, des Zusammenhalts und des Dialogs.”

Beim Thema Klimawandel griff Mugabe Trump erneut direkt an. “Wir können nicht stumm bleiben, wenn eine wirtschaftliche Großmacht der Welt – und das ist das Amerika von Mr. Trump – oder irgendein anderer Staat sich entscheidet, das Pariser Klimaschutzabkommen zu verlassen.” Mugabe ist in Simbabwe seit 1980 an der Macht und will bei der nächsten Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr erneut kandidieren.

Kernmayer (ORF) zu Nordkorea-Sanktionen

Der USA-Korrespondent kommentiert das Mitziehen Chinas gegen Nordkorea und beschreibt, welche Auswirkungen die Sanktionen in der Textil-, Informationstechnologie- oder Fischbranche haben könnten

(APA/ag.)

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