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Kickl will berittene Polizei in Wien bald testen

Eine berittene Polizei wie in Deutschland könnte bald auch in Wien realisiert werden.
Eine berittene Polizei wie in Deutschland könnte bald auch in Wien realisiert werden. ©APA/BARBARA GINDL
Es sei gut möglich, dass es in Wien bald eine berittene Polizei gebe, so Innenminister Kickl. Ein Probebetrieb in der Hauptstadt soll zeigen, ob die Kosten und Nutzen in einem guten Verhältnis stünden. Besorgt zeigt sich der Innenminister hingegen über den Anstieg bei Drogenlenkern.
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Ob eine “berittene Polizei” etwas zur Sicherheit im Land beitragen kann, will Kickl zeitnah eruieren. Bereits kommende Woche wird sich der Innenminister nach Bayern begeben, um sich die dortigen Erfahrungen anzusehen. Danach sei es seine Absicht, Erfahrungen in einem Probebetrieb zu sammeln: “Dann wissen wir, was es kostet und was es bringt.” Denn man könne vieles aus Studien ablesen, es sei aber immer gut, wenn man Dinge erprobe: “Ich will das nicht zur Bauchentscheidung machen.”

Genug Möglichkeiten für berittene Polizei in Wien

In Wien gäbe es jedenfalls genug Möglichkeiten, eine “berittene Polizei” zum Einsatz zu bringen. Kickl denkt dabei etwa an den Prater und die Donauinsel. Es sei aber auch durchaus vorstellbar, Pferde in der Innenstadt oder in Parkbereichen einzusetzen.

Zufrieden ist Kickl mit dem Verlauf der jüngsten Demonstrationen, etwa gegen den Akademiker-Ball. Eine Verschärfung des Demonstrationsrechts plant der Minister aktuell daher nicht, man sehe sich die Entwicklung aber genau an.

Bezirksvorsteher Figl sieht berittene Bolizei skeptisch

Keine Begeisterung für die von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) geplante “berittene Polizei” kann City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) aufbringen. “Es mag Einsatzmöglichkeiten geben, aber was einen Einsatz in der Inneren Stadt betrifft – außer bei ganz besonderen Situationen – bin ich sehr skeptisch”, meinte Figl am Sonntag.

Klar sei, dass der Straßenbelag der Inneren Stadt durch den Einsatz von Pferden stark beschädigt würde. Durch Fiaker entstünden jährlich Reparaturkosten von 750.000 Euro für das Bezirksbudget, welches insgesamt aber nur gut 3,5 Millionen Euro betrage.

Mehr Drogenlenker im letzten Jahr

Als ein Problem im Straßenverkehr haben sich in letzter Zeit neben Alkolenkern auch unter Drogen stehende Fahrer gezeigt. Laut jüngster Verkehrsüberwachungsbilanz, über die die “Kronen Zeitung” jüngst berichtete, wurden im Vorjahr fast 2.200 Lenker wegen Fahrens unter Drogeneinfluss angezeigt, ein Plus von 47 Prozent gegenüber 2016.

Kickl zeigt sich nun “fest entschlossen”, gegen diese Lenker (ebenso wie gegen Alkolenker) vorzugehen. Freilich ist es noch immer nicht gelungen, geeignete technische Maßnahmen zu finden, mit denen nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig wie beim Alkohol-Schnelltest eine Beeinflussung des Fahrers feststellbar ist: “Wir sind leider nicht so weit, dass wir das technisch ausgereifte System dafür gefunden haben.” Wirken sollen nun neben Kontrollen verstärkte Präventionsarbeit und Bewusstseinsbildung.

Keine Radarkontrollen zur Geldbeschaffung

Seinen Zugang, dass man keine Radarkontrollen nur zur Geldbeschaffung durchführen sollte, verteidigt Kickl: “Wir sind uns hoffentlich alle einig, dass wir nicht rund um die Uhr 365 Tage im Jahr Kontrollen durchführen können.” Daher stelle sich die Frage, wo man im Sinne einer Wirkungsorientierung die besten Ergebnisse erzielen könne. Dies bedeute nicht weniger Kontrollen, sondern diese dort, wo die Sicherheit am meisten gefährdet sei.

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