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Katie Melua bezauberte live in der Wiener Stadthalle

Intensiv und voller Gefühl: Katie Melua live.
Intensiv und voller Gefühl: Katie Melua live. ©Vienna.at/Alexander Blach
Wenn es ein Konzert gab, das besonders gut in die Vorweihnachtszeit passte, dann war es wohl dieses: Am Donnerstag gastierte die georgisch-britische Sängerin Katie Melua live bei uns. Es war ein nahezu magischer Abend in der Wiener Stadthalle.
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10 Fakten über Katie Melua

Prall gefüllt war die Halle an diesem Abend nicht – was nicht berechtigt war. Dafür kam durch die verhältnismäßig kleine Bühne mit den schweren roten Vorhängen im Hintergrund und den funkelnden Lustern an der Decke fast schon richtige Theater-Stimmung auf. Und die war mehr als passend. Die georgisch-britische Sängerin Katie Melua braucht keine große Lichtshow, keine Tanzeinlagen oder sonstigen Schnickschnack für ihre Performance.

Alleine mit ihrer Akustik-Gitarre stand die zierliche Sängerin am Donnerstag auf der Bühne der Wiener Stadthalle, ein einzelner Kontrabass gesellte sich später noch dazu. Die Wiener Stadthalle lauschte andächtig, als sie mit klarer, aber kräftiger Stimme “Belfast (Penguins and Cats)” und gleich darauf den Shirley Bassey-Klassiker “Diamonds Are Forever” intonierte. Man hätte eine Stecknadel im Raum fallen hören können – bevor der schallende Applaus einsetzte.

Katie Melua zog Zuschauer in ihren Bann

Flankiert von ihrer vierköpfigen Band (die ein hervorragendes Spiel lieferten) lächelte und winkte Katie Melua ins Publikum, wagte ab und an sogar ein paar schüchterne Tanzschritte. Doch der Fokus lag ganz klar auf dem fesselnden Gesang der 29-Jährigen: Mal sanftes Hauchen, mal ein kräftiges Timbre, das den Songs einen sinnlichen Touch von Jazz verlieh. Man hätte ihr genausogut den ganzen Abend beim Sprechen zuhören können, so stark verzauberte diese melodische Stimme.

Insbesondere die Nummern des erst kürzlich erschienenen Albums “Ketevan” (so lautet übrigens auch Katie Meluas Vorname in ihrer Muttersprache) bildeten den Hauptteil des Konzerts. “Love Is A Silent Thief” oder “Never Felt Less Like Dancing” brachten süße Melancholie, passend für den Winter könnte man sagen. Schwungvoller wurde es dann wieder mit der humorvollen “Idiot School”, gefolgt von einem koketten “Shiver And Shake”: “This party’s done, everybody’s going home, just you and I standing here all alone. The city is tired but we’re awake, now I wanna make you shiver and shake,” flirtete die Sängerin mit dem Wiener Publikum, das ab der Mitte des knapp eineinhalbstündigen Konzerts langsam munter wurde.

Konzert mit Memoiren aus Georgien

Auch wurde deutlich, wie sehr sich Katie Melua auf ihre georgischen Wurzeln zurückbesinnt. “Where Does the Ocean Go?” sei am Strand mit Blick auf den Horizont am Meer in ihrem Geburtsland enstanden, verriet die Künstlerin. Und gegen Ende gab sie noch in klingendem Georgisch das traditionelle Volkslied “Suliko” zum Besten. Spätestens da hielt es die Zuschauer nicht mehr auf ihren Sitzplätzen: Die Leute aus den hinteren Tribünen-Rängen strömten vor zur Bühne, um den Abschluss des Konzerts möglichst nahe bei Katie Melua zu zelebrieren.

“Vielen Dank Wien, dass ihr alle heute Abend bei uns wart. Ich kann euch nicht sagen, wie dankbar ich euch bin. Ich hoffe, ich sehe euch alle bald wieder,” so die 29-Jährige, während sie sich mehrmals vor ihrem Publikum verneigte und als Dankeschön zusammen mit ihnen den Evergreen-Hit “Nine Million Bicycles” aus dem Jahr 2005 sang. Abschluss des Abends bildete ein kraftvolles Janis Joplin-Cover (“Kozmic Blues”) und schließlich für den Heimweg ein gefühlvolles “I Cried For You.”

Katie Meluas Musik ist wohl für all jene zu empfehlen, die Momente des Innehaltens und Genießens zu schätzen wissen. Und es tut gut zu wissen, dass wir in unserer heutigen Zeit auch Sängerinnen haben, die Vergleichen mit einer Ella Fitzgerald oder mit einer Shirley Bassey durchaus gerecht werden können.

Red./(ABE)

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