Im Jahr 2010 hatte dieser Anstieg 0,9 Prozent betragen. “Im zweiten Jahr hinter einander lag die Steigerung damit unterhalb der Jahres-Inflationsrate. Diese hat im Jahr 2011 in Österreich 3,3 Prozent betragen”, teilte Leopold Schmudermaier, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, mit.
“Wir haben mit unseren derzeit 1.290 öffentlichen Apotheken einen Anteil von 85 Prozent des Marktes von Arzneimitteln auf Kassenrezept. Unter Bereinigung um die Inflationsrate sind die Kosten für die Krankenkassen real erneut zurückgegangen”, erklärte der Standesvertreter.
2,5 Milliaren Euro für Medikamente
Insgesamt wurden im Jahr 2011 in Österreich über die Apotheken Medikamente auf Rezept um 2,252 Milliarden Euro abgegeben. Im Jahr 2010 hatten diese Kosten für Krankenkassen um 56 Millionen Euro weniger (2,196 Milliarden Euro) betragen. Im Jahr 2009 hatte es eine Steigerung bei den Arzneimitteln auf Kassenrezept um 1,9 Prozent gegeben, im Jahr 2008 um 7,9 Prozent.
Da die Apotheken für die Krankenkassen die Rezeptabrechnung inklusive den Inkasso und das Abführen der Rezeptgebühren (Quasi-Selbstbehalt) durchführen, müssen die Daten genau erhoben sein. Auf ihnen basiert die gesamte Abrechnung.
Wenig Veränderungen beim Verbrauch
Auch bei der Menge der abgegebenen Medikamente gab es wenig Veränderungen. Schmudermaier: “Hier war die Steigerung mit plus 0,4 Prozent bei den Packungszahlen ganz gering.” Im Jahr zuvor war gar ein Rückgang um 0,2 bis 0,3 Prozent registriert worden.
Weiterhin entwickelt sich der Apothekenmarkt für von den Krankenkassen erstattete Arzneimittel vor allem infolge der Einführung von neuen Produkten, die einen höheren Preis haben. Während die Kassen 2,3 Prozent mehr zahlen mussten, ging die Menge an verkauften Medikamente um 0,4 Prozent zurück. Derzeit werden außerdem laufen häufig verschriebene Medikamente patentfrei und durch deutlich billigere Generika ersetzt.