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Kampfstarke Vienna holt Punkt in St. Pölten

Ostliga-Aufsteiger Vienna erkämpfte sich drei Tage nach dem Remis in Hartberg am St. Pöltner Voith-Platz erneut mit einem 1:1-Unentschieden einen Punkt. Fast wären sogar drei Zähler drin gewesen.

Das Spiel (dem U21-Teamchef Andreas Herzog beiwohnte) war von Anfang an spannungsgeladen, nicht zuletzt wegen des unsicher wirkenden Schiedsrichters Christian Dintar. Nach einer Viertelstunde trugen Viennas Philipp Frenzl und St. Pöltens Christian Balga bereits Turbane. Beide hatten sich Kopfverletzungen zugezogen; Balga in einem Zweikampf, Frenzl bei einem Zusammenstoß  mit einem Mitspieler.

Spielerische Highlights wurden den Zuschauern zunächst keine geboten. Ein Kopfballtor von Gerhard Fellner nach einer Freistoß-Flanke von Andi Fading (10. Minute) wurde wegen Abseits aberkannt.

In der 31. Minute langte dann Viennas Richard Strohmayer direkt vor dem Schiedsrichter (gegen St. Pöltens Spielmacher Lukas Thürauer) das zweite Mal zu hart zu und bekam Gelbrot. Anschließend gingen beide Teams eine Spur weniger herzhaft in die Zweikämpfe. Vienna kaschierte ihre Unterzahl zunächst gut. Knapp vor der Pause musste Viennas Torhüter Peter Reiter dann aber doch einmal eingreifen, parierte einen scharfen und recht gut platzierten Kopfball von Lukas Mössner – die beste Torszene in der ersten Hälfte.
 
Die zweite Hälfte begann gleich mit einem Warnschuss von Thürauer. Reiter klärte souverän. Nur eine Minute später kam St. Pöltens Stürmer Martin Dorner knapp innerhalb des Strafraums unbedrängt zum Schuss, verzog jedoch kläglich.

In der 50. Minute ging dann Vienna quasi aus dem Nichts durch Miroslav Milosevic 1:0 in Führung. St. Pöltens Ümit Derin hatte ein  Foul weit vor dem eigenen Strafraum begangen, Milosevic nahm volles Risiko, zog aus knapp 30 Metern mitten aufs Tor ab und Keeper Thomas Vollnhofer konnte den flatternden Ball nicht wegfausten, fälschte ihn lediglich leicht ab. Ein durchaus haltbarer Treffer.

Danach verstärkte St. Pölten den Druck und erstmals machte sich bemerkbar, dass die Vienna nur mehr mit zehn Mann agierte. Doch das Döblinger Abwehr-Bollwerk hielt und die Wiener vermochten sogar einige Entlastungsangriffe zu starten. Nach einer Nachlässigkeit von Predrag Bjelovuk unweit des Corners brachte Marc-Andre Unterhuber Thürauer in Position, der scharf abzog, aber nur den Pfosten traf (67.). Reiter wäre chancenlos gewesen.

Die nächsten Chancen vergaben die St. Pöltner im Minutentakt (!): Thürauer aus einem Freistoß, Peter Brandl mit einem Volley-Schuss und Mössner wurde bei seinem Versuch gerade noch geblockt. Die Kräfte der Döblinger an diesem heißen Abend schienen zu schwinden.

St. Pölten schnürte das Korsett weiter zu. Trainer Martin Scherb brachte mit dem dribbelstarken Mirnes Becirovic seinen letzten Joker (78.). Kurz darauf vergab Mössner seine nächste tolle Chance per Kopf. In der 86. Minute schaffte St. Pölten doch noch den verdienten Ausgleich: Der starke Unterhuber flankte zu Becirovic, der aus kurzer Distanz am besten Mann des Spiels, Reiter, scheiterte. Den Nachschuss setzte Georg Gravogl volley voller Wucht ins Netz zum 1:1.

In der hektischen Schlussphase dieser packenden Erstliga-Partie rannte St. Pölten weiter an. Markus Speiser scheiterte aus kurzer Distanz per Kopf einmal mehr an Reiter. Es blieb beim 1:1. Herzog sah ein beherztes Spiel seines Ex-Klubs. 

Martin Scherb (St. Pölten-Trainer): „Die Partie hatte alles, auch umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen auf beiden Seiten. Am Schluss hätten wir sogar noch gewinnen können, aber das Unentschieden geht in Ordnung. Die Vienna hat sich hier wie erwartet besser präsentiert, als zuletzt der FC Dornbirn.“

Thomas Vollnhofer (St. Pöltens Torhüter) zum 0:1: „Der Schuss war sehr scharf und hat seine Flugbahn vier bis fünf Mal verändert. Sicher, er kam mitten aufs Tor – aber ich habe ihn leider nicht abwehren können. Schade, dass wir dann auch vorne viele Chancen vergeben haben und ein wenig Pech hatten.“

Peter Stöger (Vienna-Trainer): „Wir haben auch in der zweiten Hälfte versucht auf Sieg zu spielen. Jetzt sind wir es ja schon fast gewöhnt, zu zehnt zu spielen. Aber irgendwann schwinden halt die Kräfte. Zwei Punkte nach zwei Auswärtsspielen, das ist in Ordnung. Damit kann man als Aufsteiger zufrieden sein.“

SKN St. Pölten – First Vienna FC 1:1 (0:0)
Voith-Platz, 1.800 Zuschauer

St. Pölten: Vollnhofer – Derin (60. Ismaili), Balga, Speiser, Unterhuber – Fallmann (68. Brandl) – Ambichl, Thürauer, Gravogl – Mössner, Dorner (78. Becirovic)

Vienna: Reiter – Frenzl, Fellner, Ilic- Milosevic (60. Sütcü), Strohmayer, Fading (73. Slawik), Dorta, Öztürk (55. Hiba)- Bozkurt

Gelbe Karten: Fallmann (21. Kritik), Derin (49. Foul), Thürauer (69. Foul), Ismaili (79. Foul) bzw. Strohmayer (19. Foul), Ilic (42.), Milosevic (57. Foul), Bjelovuk (71. Handspiel), Dorta (84. Foul), Slawik (88. Foul)
Gelbrot: Strohmayer (31. Foul)

Die Besten:Unterhuber, Thürauer; Reiter

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