Oberleutnent Robert Klug vom Landeskriminalamt zufolge waren bis Samstag zumindest drei Tätergruppen in Österreich aktiv, die sich auf Juwelierüberfälle spezialisiert haben und die allesamt aus Serbien stammen dürften. Neben der am Samstag hochgenommenen, nach der Wahl ihrer Fluchtwagen als Golf-Gruppe bezeichneten Bande sind dies eine Motorradgruppe sowie eine Audi-Axt-Gruppe.
“Pink Panther”-Überfälle in Wien
Letztere dürfte am ehesten unter das Kriminellen-Franchise namens “Pink Panther” einzuordnen sein. Die Täter pflegen, Autos der Marke Audi zu verwenden, und schlagen in der Regel die Vitrinen der überfallenen Juweliere mit Äxten ein. Sie haben es neben Schmuck auch besonders auf hochpreisige Uhren abgesehen. Auf das Konto dieser Gruppe dürften die beiden Überfälle auf den Juwelier Theuerer im Bezirk Landstraße im Februar und im Mai dieses Jahres sowie der Coup beim Juwelier Böhnel auf der Mariahilfer Straße in Neubau von Anfang Juli gehen.
Eine weitere Gruppe ist auf Motorrädern unterwegs. Sie sollen unter anderem für den Überfall auf einen Juwelier in der Reinprechtsdorfer Straße 36 in Margareten vom April dieses Jahres verantwortlich sein. Dazu kommen Raubzüge beim Juwelier Hübner im oberösterreichischen Wels und bei einem Geschäft in der Schweiz.
Juwelierüberfälle: Räuber kommen aus Serbien
Die am Samstag in Wien verhaftete Tätergruppe dürfte ihre Wurzeln in der serbischen Stadt Uzice haben, die sich westlich der zentralserbischen Stadt Cacak befindet. Gemein ist diesen beiden Städten, dass nach Erkenntnissen der Wiener Ermittler viele der international tätigen Juwelierräuber aus ihnen kommen dürften.
Ob und wie weit alle diese Banden unter das vielzitierte Überfalls-Franchise “Pink Panther” fallen, scheint für die Ermittler weniger klar. Sicher scheint, dass die Täter in Serbien Hehler haben, die ihnen die Beute abnehmen, ganz gleich, ob es sich um hochpreisige Uhren oder Schmuck zum Kilopreis handelt. Die Frage, wie hierarchisch die “Pink Panther”, die 200 oder mehr Mitglieder haben soll, gegliedert sind, ist noch nicht ganz klar.
(APA/Red)