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Jupiter Ascending - Trailer und Kritik zum Film

Mit "Matrix" haben die Regiegeschwister Lana und Andy Wachowski Standards für das Science-Fiction-Genre gesetzt - nicht nur wegen der bahnbrechenden Effekte, sondern auch der mythisch aufgeladenen Geschichte.

Mit ihrem neuesten Werk “Jupiter Ascending” treiben sie nun auch im 3D-Zeitalter die visuellen Möglichkeiten des Kinos voran, bleiben narrativ aber im Klischee stecken. Ab Donnerstag im Kino.

Jupiter Ascending  – Geschichte

Letztlich erzählen die Wachowskis – armiert mit ihrem seit langem bewährtem Team hinter der Kamera – den Kleinmädchentraum von Aschenputtel, das zur Prinzessin aufsteigt. So arbeitet Jupiter Jones (Mila Kunis) als Tochter russischer Emigranten in Chicago als Putzfrau (sic!), nicht ahnend, dass sie das genetische Ebenbild des verstorbenen Familienoberhaupts eines der wichtigsten Adelsgeschlechter des Universums ist – und ihr deshalb als Erbe die Erde zustünde.

Die wollen aber auch die drei verzogenen Kinder der ermordeten Clanchefin, Balem (Eddie Redmayne), Kalique (Tuppence Middleton) und Titus (Douglas Booth). Schließlich wurde der Planet einst von den Herrschern mit den Menschen bevölkert (nachdem sie die Dinosaurier umgebracht hatten), um sie als Ressource für ein Genmittel zu verwenden, das den Adligen ewige Jugend bringt. Und mittlerweile wäre die Erdbevölkerung auf die gewünschte Größe angewachsen, um sie abzuernten.

Jupiter Ascending  – Kritik

Genügend Gründe also für die fiesen Adelsaliens, Jupiter nach dem Leben zu trachten. Zum Glück kommt der kloputzenden, stets perfekt geschminkten Schönheit ein mysteriöser Fremder zu Hilfe – der genetisch manipulierte Ex-Söldner Caine (Channing Tatum). Mit seinen Antischwerkraftschuhen entfliehen sie allen Verfolgern, müssen sich mit den gemeinen Adelssprösslingen auseinandersetzen und nebenbei noch die Menschheit vor dem Abernten bewahren.

Klingt absurd? Ist es auch. So entwickelt die letztlich herkömmliche Prinzessinnengeschichte immer wieder unfreiwillig komische Momente. Und zu vieles – beginnend bei den pseudoabsolutistischen Herrschern mit antiken Namen und endend bei den Menschen als gefragte Rohstoffquelle – scheint bekannt und abgelutscht aus anderen Werken.

Zugleich verpacken die Wachowskis ihre krude Geschichte in fulminante Kampfszenen, welche vor den Zuschauern in atemberaubendem Augenfeuerwerk über die Leinwand jagen und 3D in extenso ausnützen. Da wird bei der Verfolgung Chicago praktisch zerstört, werden verschiedenste Kreaturen visuell glaubhaft zum Leben erweckt und ganze Welten in den Untergang gejagt. Und wenn Jupiter ihrem angehenden Liebhaber Caine die klaffende Wunde mit einer Damenbinde versorgt, ist so manches an bonbonfarbenem Prinzessinnentraum vergessen.

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(APA)

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