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Der österreichische Teenager kommunizierte mit dem deutschen Schüler in der Nacht auf Mittwoch zunächst anonym, später persönlich über die Chat-Applikation WhatsApp. Kennengelernt haben sich die Jugendlichen offenbar zufällig. Der Chat verlief über mehrere Stunden, in den der Linzer versuchte, möglichst viel über den Deutschen zu erfahren. Als der Kontakt abbrach sicherte er die Nachrichtenverläufe und wandte er sich sofort an die Polizei im Linzer Stadtteil Kleinmünchen. Die dortigen Beamten verständigten dann das Polizeikooperationszentrum in Passau, von wo die Informationen wiederum an die norddeutschen Kollegen weitergeleitet wurden.
Bei der Schule des Verdächtigen handelt es sich um die Sollingschule in Uslar, eine südniedersächsische Stadt mit rund 15.000 Einwohnern. Die Sollingschule ist eine Oberschule, die von Schülern ab der fünften Klasse, also ab dem Alter von etwa 10 Jahren, besucht wird. Die Schule blieb am Mittwoch aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Verdächtiger geständig
Der 16-Jährige Amokverdächtige ist offenbar geständig, als Motiv habe er Frust angegeben. Der Jugendliche wurde offenbar von seinen Mitschülern gemobbt. Das Elternhaus des 16-Jährigen wurde durchsucht, dabei wurden Hieb- und Stoßwaffen sowie sogenannte “erlaubnisfreie Schusswaffen” gefunden. Die erlaubnisfreien Schusswaffen sähen der Polizei Northeim zufolge echten Schusswaffen täuschend ähnlich. Erlaubnisfreie Schusswaffen können in Deutschland Softair-Pistolen oder Schreckschusspistolen sein. Nach Informationen der APA wurden auch ein Abschiedsbrief und eine Liste mit geplanten Opfern der Tat gefunden
Polizeiangaben zufolge dürfte die Amoktat kurz bevorgestanden haben. Der genaue geplante Tatzeitpunkt ist jedoch nicht bekannt. Nach dem Verhör durch die Polizei wurde der Schüler in eine geschlossene Einrichtung der Jugendpsychiatrie überführt, wo er auf unbestimmte Zeit in Behandlung bleiben soll.
(Red.)