Die im Herbst 2006 durchgeführte Erhebung konzentrierte sich auf die Erwerbstätigkeit von Schülern der oberen Sekundarstufe während der Ferien und der Schulzeit. Befragt wurden 1.492 15- bis 20-jährige Besucher von Vollzeitschulen. Dabei ergab sich, dass zwei Drittel der Befragten bereits über Erfahrung im Arbeitsfeld verfügen. Der größere Teil der bezahlten Tätigkeit erfolgte während der Ferien, rund ein Viertel der Schüler arbeitete aber auch während des Semesters.
Die Motive der Schüler für die Erwerbstätigkeit sind in erster Linie Unabhängigkeit, Interesse und Berufserfahrung. Dabei geben Jugendliche aus einkommensschwachen Haushalten zu einem Drittel an, Geld zur Unterstützung der Familie zu benötigen. Die Hälfte der Schüler arbeitet samstags, 40 Prozent wochentags, der Rest sonntags. Gejobbt wird vor allem in der Gastronomie und im Verkauf.
Auffallend gering ist das Einkommen der berufstätigen Schüler: Es überwiegen Stundenlöhne zwischen fünf und zehn Euro. Bis zu einem Drittel der Befragten hat Schwierigkeiten, Schule und Arbeit zu vereinbaren. Zu leiden haben laut Aussage der Schüler die Freizeit sowie Vorbereitungszeiten für Tests und Schularbeiten.
Lehrer und Psychologen begrüßen die zusätzlich gewonnene Arbeitspraxis, warnen aber vor vermehrten Fehlstunden und Leistungsabfall bei zu hoher Arbeitsbelastung. Damit Schüler nicht aus finanziellen Gründen zum Arbeiten gezwungen sind, forderte Susanne Schöberl, Bildungsexpertin der AK Wien, eine Anhebung der Schülerbeihilfe.