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Japanerin stirbt nach 159 Überstunden

Japan ist für seine mangelne Work-Life-Balance bekannt.
Japan ist für seine mangelne Work-Life-Balance bekannt. ©Pixabay
In Japan gehören Überstunden und wenige freie Tage zur Arbeitskultur. Nach dem Tod einer Reporterin vor vier Jahren urteilen die Arbeitsbehörden, ob dieser durch Überarbeitung herbeigeführt wurde.

Vor vier Jahren starb eine 31-jährige Reporter durch zum Herzanfall. Die Politikreporterin hatte im Monat vor ihrem Tod rund 159 Überstunden erarbeitet. Der Sender NHK, der sie beschäftigte, räumt ein, Tod sei auf Überarbeitung zurückzuführen und will nun seine Arbeitskultur ändern.

Ein Jahr nach dem Tod der Frau stellten die Behörden einen Zusammenhang zwischen ihrem Tod und der Überarbeitung fest. Sie dürfte sowohl körperlich als auch geistig total ausgelaugt gewesen sein, da sie zusätzlich zu den vielen Überstunden nur 3 Tage im Monat frei hatte.

Schockierte Öffentlichkeit

Japans Öffentlichkeit ist schockiert, dass ausgerechnet eine Reporterin von NHK einen Überarbeitungs-Tod starb. Der Sender prangerte immer wieder das hohes Arbeitspensum in Japan an.

In Japan gibt es sogar ein eigenes Wort für den Tod durch Überarbeitung – karoshi. Überstunden und wenige freie Tage gehören dort zur gewöhnlichen Arbeitskultur.

Mehr als 80 Überstunden pro Monat

Laut einer Regierungsstudie aus dem Jahr 2016 geben rund 23 Prozent aller Firmen an, dass ihre Mitarbeiter rund 80 Überstunden pro Monat machen. 2015 gabe es 93 Fälle von Selbstmord und versuchtem Suizid infolge von Überarbeitung.

Die mangelnde Work-Life-Balance löst in Japan immer wieder Debatten aus. Bereits 2015 nahm sich eine 24-jährige Werbe-Agentur-Angestellte nach mehr als 100 Überstunden das Leben.

 

(Red.)

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