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Jamiroquai brachten die Wiener Stadthalle zum Schwitzen

Es war ein perfekter Auftritt, der am Montag von der britischen Band Jamiroquai hingelegt wurde. Ohne Anlaufschwierigkeiten konnte Frontmann Jay Kay, unterstützt von seiner zehnköpfigen Band, das Publikum in Tanz-Ekstase versetzen.
Bilder: Jamiroquai in der Wiener Stadthalle

“The Return Of The Spacecowboy” hieß das zweite Album der 1992 gegründeten Band. Das war gleichfalls das Motto der Bühnendekoration, bei der die diversen Planeten von der Decke hingen. Es war eine perfekte Rückkehr, bei der von Anfang an alles funkte und funktionierte. Bei dieser Livepräsenz war es auch kein Wunder, dass das Publikum selbst im Sitzplatzbereich im Verlauf des Abends vermehrt stehend anzutreffen war.

Weder ließ die stilistische Bandbreite von Jamiroquai nur eine Spur von Langeweile aufkommen – neben dem vorherrschenden Funk, Soul und Acid Jazz wurde der Genremix zum Beispiel bei “Little L” mit einer großen Portion Disco angereichert – noch gab seine Band Anlass zur Klage. Gekleidet in eine zweifarbige Kombination aus Veilchen und Weiß, mit passendem Federschmuck am Kopf musste Jay Kay nicht viel tun, um Begeisterung zu empfangen.

Mit “Rock Dust Light Star” – dem Titelsong des inzwischen 7. Studioalbums – als Starter oder “Main Vain” danach waren nicht einmal die zahlreichen Singles der fast 20-jährigen Karriere nötig, um von Anfang an zu zünden. Die bekannteren Songs wurden erst im zweiten Teil des Abends mit “Canned Heat” oder “Deeper Underground” eingesetzt und konnten die Stimmung noch ein wenig mehr anheizen. Doch der Groove wirkte auch bei den weniger bekannten Songs problemlos.

Jay Kay mit Fahrrad unterwegs in Wien

Mastermind Jay Kay freute sich dazwischen in einer kurzen Ansprache über die nette Zeit in Wien, die er auf dem Fahrrad und im Kunsthistorischen Museum verbracht hatte. “Ich werde älter, doch ich bin immer noch im Spiel”, meinte der inzwischen 41-Jährige, der auf Verkaufszahlen im zweistelligen Bereich zurückblicken kann – es war eindeutig eine Untertreibung.

Wie sehr Jay Kay den Saal im Griff hatte, zeigte sich, dass er nach dem Ende nur kurz innehalten musste, um für eine tobende Reaktion zu sorgen. Der inzwischen vorherrschende Fanatismus war durchaus verdient. Eine druckvolle Band und ein nahezu perfekter Sound taten das Übrige, sodass man gestern einen Auftritt ohne eine Spur von Mängeln erleben durfte. Die Songs selbst waren vom Tempo her ideal aufeinander abgestimmt und als Jay Kay im Mittelteil kurz an einem Bier nippte, war das Publikum längst zum Sklaven der Rhythmen geworden. Einen “White Nuckle Ride” gab es nach ungefähr zwei Stunde noch als Zugabe und ein Auftritt der Sonderklasse fand sein verdientes Ende.

(apa)

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