Bei den Räumungsarbeiten sind 110 Stangen Gelatine Donarit gefunden worden. Der Sprengstoff war seit den 1980er-Jahren in einem Betonbunker gelagert und wurde jetzt gefunden, weil die Halle in wenigen Tagen abgerissen werden soll. Der Abtransport war gefährlich, weil das Glycerintrinitrat bereits auskristallisierte.
Sprengstoff seit Jahrzehnten gelagert
“Der Sprengstoff war eigentlich perfekt gelagert, aber die Lagerung behördlich nicht genehmigt”, schilderte Andreas Dürager, Sprengstoff-Experte in der Landespolizeidirektion Salzburg, zur APA. Verwendet wurde er von der Baufirma für diverse Gesteinssprengungen. In den 80er-Jahren ging aber der Sprengmeister des Unternehmens in Pension, und weil es keinen Nachfolger gab, konnte dieser den Sprengstoff niemandem übergeben. Die 110 Stangen mit drei Zentimetern Durchmesser und 20 Zentimetern Länge hatten zusammen eine Sprengkraft von 20 bis 25 Kilo.
Langsame Verbrennung auf Wiese
Da das Glycerintrinitrat aufgrund der langen Lagerzeit bereits auskristallisierte, sei es sehr unberechenbar geworden. Dürager und Beamte des Entschärfungsdienstes des Innenministeriums brachten den Sprengstoff aus der Halle und verbrannten ihn auf einer Wiese. “Gelatine Donarit gelangt nur durch eine Initialzündung zur Explosion. Man kann ihn anzünden, sodass es langsam abschmilzt”, erklärte der Experte.
(APA)